Full text: Elektromagnetische Theorie der Strahlung (2. Band)

Das Schwerefeld 
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§ 51 
theorie verlangt eine Fortpflanzung mit endlicher Geschwindig 
keit, und nach der Relativitätstheorie muß diese Geschwindig 
keit derjenigen des Lichtes gleich sein. 
Nun läge es am nächsten, die Theorie des Schwerefeldes 
derjenigen des elektromagnetischen Feldes nachzubilden, d. h. 
das Feld durch zwei Vektoren zu bestimmen, welche durch Feld 
gleichungen vom Typus der elektromagnetischen miteinander 
verknüpt wären. Die Fortpflanzung der Schwerkraft würde dann 
in transversalen Wellen vor sich gehen. Doch führt diese Theorie, 
wie bereits Maxwell bemerkt hat, schon in der Statik des Gravi 
tationsfeldes zu Schwierigkeiten. Es wird nämlich, in Folge des 
verschiedenen Vorzeichens der Kräfte — Massenanziehung gegen- 
über der Abstoßung gleichnamiger Ladungen >— die Energie 
dichte des Schwerefeldes negativ, wenn man die Energiever 
teilung der Maxwellschen Theorie entsprechend vornimmt; daraus 
folgt eine Instabilität des Gleichgewichtes. 
Diese der elektrostatischen nachgebildete Energieverteilung 
entspricht nun keineswegs den oben vorgetragenen Anschau 
ungen. Denn nach (275b) bzw. (277b) steckt ein Teil der 
Gravitationsenergie in der Materie; dieser Teil nimmt ab, wenn 
die Massen einander genähert werden. Man kann es darum 
so einrichten, daß der auf das Feld entfallende Teil der Energie 
stets positiv ist. Dies geschieht in dem vom Verfasser dieses 
Buches angegebenen Ausdrücken für Energiedichte, Energie 
strom, Impulsdichte und Spaunungen im Schwerefelde. Diese 
bilden ein symmetrisches Schema von zehn Größen, welches 
dem Satze vom Impulse des Energiestromes genügt. Doch sind 
es nicht, wie in dem elektromagnetischen Schema, sechs Vektor 
komponenten, welche jene zehn Größen bestimmen, sondern die 
vier Ableitungen des Gravitationspotentiales nach den Koordi 
naten und der Zeit. Die Fortpflanzung der Schwerkraft im 
Vakuum geschieht mit Lichtgeschwindigkeit, und zwar in 
longitudinalen Wellen. 
Man kann diese allgemeinen Ansätze sowohl mit dem Postu 
late der Schwere der Energie, wie mit demjenigen der Kon 
stanz der Lichtgeschwindigkeit in Einklang bringen. Im ersteren
	        
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