§ 9 Elektrischer Dipol 59
behandelt werden soll. Wie dort gezeigt werden wird, sind es
die negativen Elektronen, die durch ihre Bewegung die Emis
sion des Lichtes hervorrufen.
Wir wollen ein System betrachten, welches aus einer posi
tiven Ladung -j-e und einem negativen Elektron, von der Ladung
(— e), besteht. Sind die Abmessungen der beiden Ladungen klein
gegen ihren Abstand, so bilden sie einen elektrischen Dipol;
unter dem Moment des Dipols versteht man, entsprechend
dem Moment einer Doppel quelle, den von der negativen Lad ung
zur positiven gezogenen Fahrstrahl 8, multipliziert mit der po
sitiven Ladung e:
Bewegt sich nun die negative Ladung, während die posi
tive in Ruhe bleibt, so ist der von der festen Ladung -f- e zur
beweglichen —e gezogene Fahrstrahl — § von der Zeit abhängig;
seine zeitliche Ableitung gibt die Geschwindigkeit des negativen
Elektrons an; demnach gilt
(52a) % —
Wir wollen nun den Hertzschen Yektor des elektrischen
Dipoles aus den Formeln des vorigen Paragraphen ab leiten,
und zwar unter den folgenden einschränkenden Annahmen: Der
Abstand der Ladungen soll zwar, wie erwähnt, groß gegen deren
Abmessungen sein, so daß sie als Punktladungen betrachtet
werden können; er soll hingegen klein gegen den Abstand vom
Aufpunkte sein. Die Ersetzung des Elektrons durch eine Punkt
ladung ist natürlich nur dann gestattet, wenn Rotationen nicht
in Frage kommen, sondern das Elektron sich als Ganzes trans
latorisch bewegt. Übrigens werden wir in §11 die Bedingungen
für die Zulässigkeit dieser Ersetzung genauer präzisieren. Die
Geschwindigkeit des Elektrons soll ferner klein gegen die
Lichtgeschwindigkeit sein.
Aus den Gl. (10) und (47) erhalten wir den Vektor q, welcher
in den Ausdruck (51 d) des Hertzschen Vektors eingeht: