62 Feld und Bewegung einzelner Elektronen § 9
magnetische Vektor der entsandten Wellen, der die Polarisations
ebene des Lichtes bestimmt. Der Beobachter wird demnach ge
radlinig polarisiertes Licht wahrnehmen, wenn die Projektion
der Elektronenbewegung auf die zur Blickrichtung senkrechte
Ebene eine geradlinige Schwingung ist, und zwar wird die
Schwingungsrichtung in jener Ebene senkrecht auf der Polari
sationsebene des entsandten Lichtes sein. Jst hingegen die Pro
jektion der Bewegung des Elektrons auf jene Ebene eine Kreis
schwingung, so wird der Beobachter zirkular polarisiertes Licht
wahrnehmen, und zwar rechts- oder linkszirkulares, je nach
dem die Kreisschwingung rechts herum oder links herum (im
Sinne des Uhrzeigers oder im entgegengesetzten) um die Blick
richtung stattfindet; denn bei einer Kreisbewegung rotieren Fahr
strahl, Geschwindigkeits- und Beschleunigungsvektor in dem
gleichen Sinne.
Nach (54) weist £> senkrecht zum Fahrstrahl r; da ferner,
nach (54 a)
(54c) (* = l [£r],
so bilden (S, und r ein System von drei aufeinander senk
rechten Vektoren, und zwar folgen sie aufeinander wie die
Achsen eines rechtshändigen Koordinatensystems. Es liegt mit
hin (£; in der Wellenebene senkrecht zu also parallel der Pro
jektion des Vektors p (d. h. des Beschleunigungsvektors) auf
die zur Blickrichtung senkrechte Ebene. Der Betrag von (£:
ist demjenigen von § gleich. Es liegen demnach hier in der
Wellenzone dieselben Verhältnisse vor wie bei ebenen elektro
magnetischen Wellen (vgl. Bd. I, § 68). Nur ändern sich bei
ebenen Wellen die Amplituden während der Fortpflanzung
nicht, während hier, bei den Kugelwellen, die Amplituden der
Feldstärken mit der reziproken Entfernung vom Zentrum ab
nehmen.
Der Strahlvektor <S ist nach Gleichung (13) durch das äußere
Produkt von © und § gegeben. Er weist also parallel dem
Fahrstrahl r, was der Beobachtung entspricht. Da (£,§,© ein
System wechselseitig aufeinander senkrechter Richtungen bilden