§ 14 Theorie des bewegten leuchtenden Punktes 93
weist parallel dem von der Punktladung E' aus ge
zogenen Fahrstrahl.
Es liegen demnach hier durchaus dieselben Yerhältnisse vor
wie in der Wellenzone eines ruhenden Dipols (vgl. § 9). Die
jetzt erhaltenen Formeln müssen natürlich bei langsamer Be
wegung des Elektrons in die damals aufgestellten Formeln
übergehen. Das trifft in der Tat zu; denn nehmen wir | ü | klein
gegen c an und setzen demgemäß = 1, so ergibt (74) den
selben Ausdruck von (£, welcher dort aus (54 a, b) folgte; nur
das Vorzeichen ist verschieden, weil wir dort die Ladung gleich
— e, hier gleich e gesetzt haben, ohne das Vorzeichen von e zu
berücksichtigen. Die nunmehr gewonnenen allgemeinen Formeln
für die Feldstärken der entsandten Wellen unterliegen nicht
den Einschränkungen, unter denen wir das Problem der Licht
strahlung behandelten; sie bestimmen die Wellenstrahlung,
die von einem beschleunigten Elektron ausgesandt
wird, auch dann, wenn die Geschwindigkeit des Elek
trons von der Ordnung der Lichtgeschwindigkeit wird.
Nur die Überlichtgeschwindigkeit, die unmittelbare Nachbar
schaft der Lichtgeschwindigkeit, sowie der Fall einer außer
ordentlich raschen, stoßartigen Geschwindigkeitsänderung, sind
durch die Bedingung (63b), die allen unseren Entwickelungen
zugrunde liegt, ausgeschlossen. In den beiden nächsten Para
graphen werden wir aus diesen Ergebnissen weitere Folgerungen
ziehen. Wir werden die gesamte Energie und Bewegungsgröße
berechnen, die von einer rasch bewegten Punktladung ausge
strahlt wird, und werden alsdann die Rückwirkung der Strah
lung auf die bewegte Ladung, in allgemeinerer Weise als im
§ 9, bestimmen.
§ 14. Theorie des bewegten leuchtenden Punktes.
Strahlung des gebremsten Elektrons.
Die Kenntnis der Energie und der Bewegungsgröße, die
ein beliebig rasch bewegtes Elektron hei einer Geschwindigkeits
änderung ausstrahlt, ist, entsprechend der Mannigfaltigkeit der