Full text: Elektromagnetische Theorie der Strahlung (2. Band)

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Die Mechanik der Elektronen 
die Energie und die Bewegungsgröße des mitgeführten Feldes 
bestimmen. 
Die magnetische Energie einer langsam bewegten, flächen 
haft geladenen Kugel wurde zuerst von 0. Heaviside richtig 
angegeben (1889). Die Gesamtenergie der leitenden Kugel 
wurde von G. F. C. Searle ermittelt (1897). Die Bewegungs 
größe des kugelförmigen Elektrons und die Béziehungen zwischen 
Lagrangescher Funktion, Energie und Bewegungsgröße wurden 
vom Verfasser angegeben (1902), der auch den Fall der Raum 
ladung in der hier wiedergegebenen Weise erledigte. 
§ 20. Die elektromagnetische Masse. 
Wir haben im letzten Paragraphen bewiesen, daß das Elektron, 
wenn äußere Kräfte nicht wirken, in seiner gleichförmigen rein 
translatorischen Bewegung verharrt, wofern seine Geschwindig 
keit kleiner ist als die Lichtgeschwindigkeit. Diese Folgerung 
aus den angenommenen Grundhjpothesen ist in Übereinstimmung 
mit den bei Kathodenstrahlen und Radiumstrahlen gewonnenen 
experimentellen Ergebnissen; werden die Strahlen durch kein 
äußeres Feld beeinflußt, so erfolgt ihre Fortpflanzung geradlinig 
mit konstanter Geschwindigkeit. 
Wie das erste, so hat auch das zweite Axiom der Mechanik 
Newtons sich experimentell in gewissem Sinne bestätigt. Die 
träge Masse der Strahlteilchen ist zwar nicht eine unabänder- 
liehe, wie die Masse der gewöhnlichen Mechanik. Sie ist nur 
bei langsamer Bewegung konstant; bei den ß-Strahlen des 
Radiums hängt sie von der Geschwindigkeit der Elektronen 
ab. Immerhin hat sich in dem Bereiche, auf welchen sich die 
Experimente beziehen, die Masse insofern als konstant erwiesen, 
als sich der Betrag der transversalen Beschleunigung bei ge 
gebener Geschwindigkeit dem Betrage der transversalen äußeren 
Kraft proportional ergab. Der Dynamik des Elektrons erwächst 
die Aufgabe, von diesem Verhalten Rechenschaft zu geben, und 
den Begriff der elektromagnetischen Masse theoretisch zu be 
gründen.
	        
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