Full text: Elektromagnetische Theorie der Strahlung (2. Band)

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Die Mechanik der Elektronen 
beiden entferntesten Punkten des Stromsjstemes zu durokmessen. 
Nur unter dieser Bedingung kann die magnetische Energie so be 
rechnet werden, als ob das Feld wie beim stationären Strome 
der jeweiligen Stromstärke augenblicklich folgte. Auf solche 
quasistationäre Ströme allein ist die gebräuchliche Theorie des 
Wechselstromes anzuwenden, die im ersten Bande (Abschnitt III, 
Kap. 2) vorgetragen worden ist. Dementsprechend wird der Be 
griff der elektromagnetischen Masse nur auf „quasistationäre 
Bewegungen“ des Elektrons angewendet werden dürfen; es 
wird eine Bewegung dann quasistationär zu nennen sein, wenn 
ihre Geschwindigkeit sich nur wenig ändert in der Zeit, welche 
das Licht gebraucht, um über das Elektron hinwegzustreichen. 
Für quasistationäre Bewegungen werden wir die Bewegungsgröße 
und die Energie so berechnen, als ob das mitgeführte Feld der 
jeweiligen Geschwindigkeit entspräche, d. h. wir werden die 
jenigen Werte des Impulses und der Energie verwenden, die wir 
im vorigen Paragraphen für gleichförmige Bewegungen abge 
leitet haben. Die Gültigkeitsgrenzen der Theorie der quasista 
tionären Bewegung werden wir in einem späteren Paragraphen 
(§ 24) abstecken; wir werden sehen, daß diese Theorie alle beob 
achtbaren Ablenkungen und Beschleunigungen mit Unterlichtge 
schwindigkeit bewegter Elektronen umfaßt. 
Dem Impulssätze (Gl. 94 in § 17) zufolge ist die zeitliche 
Änderung des Im puls vektors © des Elektrons der äußeren elektro 
magnetischen Kraft gleich: 
Bei quasistationärer Bewegung- wird, wie bei gleichförmiger 
Bewegung, der Betrag des Impulses als Funktion des Betrages 
der Geschwindigkeit allein betrachtet und die Richtung des 
Impulses, wie bei einer jeden dem ersten Axiome gehorchenden 
Bewegung, der Bewegungsrichtung parallel vorausgesetzt. Es 
liegt mithin der Vektor, welcher die zeitliche Änderung des 
Impulses angibt, stets in der Oskulationsebene der Bahn. Es 
ist zweckmäßig, ihn in zwei Vektoren zu zerlegen, von denen 
der erste der Bewegungsrichtung parallel ist, während der
	        
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