Full text: Elektromagnetische Theorie der Strahlung (2. Band)

14 Die physikal. und mathemat. Grundlagen der Elektronen theorie 
§ 6 
sondern auch Elektrizität mit. Wir wollen eine jede Strahlung, 
die Elektrizität mitführt, als „Konvektionsstrahlung“ be- an 
zeichnen. Die Kathodenstrahlen insbesondere stellen einen Strom 
negativer Elektronen dar. Wenn wir die Eigenschaften dieser 
Atome der negativen Elektrizität als unabänderliche ansehen, so 
bleibt als unterscheidendes Merkmal verschiedener Kathoden- aug 
strahlen nur die Geschwindigkeit der Elektronen übrig. ¡. g - nc 
Die Geschwindigkeit der in einer Entladungsrohre zu er- r 
zeugenden Kathodenstrahlen hängt, wie wir sahen, von der - n 
Spannung zwischen den Elektroden ab. Man kann jedoch diese g ^. r 
Spannung nicht beliebig wählen, da bei geringen Spannungen 
die Entladung nicht stattfindet, und da beliebig hohe Span- -yy 
nungen nicht zur Verfügung stehen. Hierdurch ist das „Spek- jjeti 
trum“ der nach der Geschwindigkeit geordneten Kathodenstrahlen ßren 
begrenzt. Doch hat Ph. Lenard gezeigt, daß bei Bestrahlung ^ e - T 
eines Metalles mit ultraviolettem Lichte Strahlen ausgesandt 
werden, welche ähnliche Eigenschaften, nur geringere Geschwin- nuI] 
digkeit der Strahlteilchen aufweisen, wie die eigentlichen Ka- bau 
thodenstrahlen. Andererseits hat sich ergeben, daß diejenige ¿j- or 
Strahlung radioaktiver Körper, die Rutherford als ß-Strahlung j uri 
bezeichnet hat, magnetisch in demselben Sinne, nur etwas schwä- s ^ e 
eher, ablenkbar ist, wie die Kathodenstrahlen. Es lag nahe, hier f ai 
negative Elektronen von größerer Geschwindigkeit zu vermuten. sc b 
In der Tat kommen in der /3-Strahlung der Radioelemente die s t e ]_ 
verschiedensten Geschwindigkeiten vor; die raschesten ihrer Elek- bei 
tronen bewegen sich nahezu mit der Geschwindigkeit des Lichtes. eim 
Doch ist 1 ) das „Geschwindigkeitsspektrum“ der ß-Strahlen kein daß 
kontinuierliches. Ähnlich wie die Wellenstrahlung eines Eie- der 
mentes durch ein Linienspektrum gekennzeichnet ist, enthält die ind< 
/{-Strahlung eines jeden Radioelementes eine Reihe bestimmter ein« 
charakteristischer Geschwindigkeiten. Indessen kann durch ein som 
elektrisches Feld die Geschwindigkeit dieser Strahlen vergrößert den 
■oder verringert werden. In diesem Sinne erfüllen also die her- spn 
stellbaren Geschwindigkeiten der negativen Elektronen stetig selv 
1) v. Baeyer, Hahn und Meitner, Phys. Ztschr. 12 (1911) S. 273, 378; 
ä3 (1912) S. 264. , b rid
	        
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