fullscreen: Unterwasserschalltechnik

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ein mechanisches Schwingungsgebilde, aui das ein Elektromagnet mit großen 
Amplituden und kleinen Kräften arbeitet, mit der strahlenden Membran derart, daß 
letztere mit kleinen Ampituden große Kraftwirkungen auf das anliegende Wasser 
ausüben konnte; wesentlich zugute kamen den Konstrukteuren dieses gekoppelten 
elektromagnetischen Senders die Erfahrungen auf dem Gebiete der drahtlosen Tele 
graphie mit gekoppelten Schwingungsgebilden, nachdem einmal erkannt worden 
war, daß bereits bei den kleinsten Bewegungen der schwingenden Membran sehr 
hohe Drücke im Wasser auftreten, die bei halbwegs ausgedehnten Membranen 
und gut hörbaren Periodenzahlen insgesamt mehrere Tonnen betragen und daher 
eine Lösung, den dazu gehörigen Elektromagneten mit gutem Wirkungsgrad zu 
bauen, nur auf dem Wege einer Transformation von Amplitude und schwingender 
Masse erhofft werden kann. 
Sender mit großer Strahlungsdämpfung mit vollkommen starren strahlen 
den Flächen — sogenannten Kolbenmembranen —, bei denen die erforderliche 
Direktionskraft aus einem gleichzeitig als Gehäuse dienenden, longitudinal bean 
spruchten Rohr gewonnen wurde, konstruierte nach den Angaben des Verfassers 
die Hydrotelegraphgesellschaft in Gumpoldskirchen während des Krieges für die 
seinerzeitige k. u. k. österreichische Kriegsmarine. Ein nach Kriegsende ver 
öffentlichtes deutsches Reichspatent der Signalgesellschaft in Kiel beschreibt eine 
nahezu gleiche Konstruktion solcher Sender. 
Gegenwärtig ist die Technik des Senderbaues derartig hoch entwickelt, daß 
man einen Sender nach vorgegebenen Daten wie eine andere elektrische Maschine 
vollständig berechnen und nach den Rechnungsresultaten auch genau bauen kann. 
Ein schwieriges Stück Arbeit ist hier geleistet worden. Physiker und Elektro 
techniker standen vor gänzlich neuen Aufgaben und es dürfte gewiß inter 
essieren, daß der erste wohl berechnete und mit größter Sorgfalt erbaute Elek 
tromagnetsender für eine Strahlungsleistung von 100 Watt am Prüfstand bloß 
5 Watt abgab. 
Auch die Frage der Telephonie unter Wasser erscheint wenigstens prinzi 
piell gelöst, nachdem sowohl die elektrodynamischen als auch die elektromagne 
tischen Sender eine submarine-akustische Telephonie durchzuführen erlauben. 
Ebenso wurden auf dem Empfängergebiet ganz enorme Fortschritte ge 
macht, so daß auch diese heute, wenn wohl noch nicht nach allen Richtungen hin 
so formvollendet wie die Sender, so doch als den gegenwärtigen Anforderungen 
voll entsprechende Präzisionsapparate bezeichnet werden können. Hier waren es 
besonders die modernen trägheitslosen Verstärkereinrichtungen, die es gestatteten, 
die weniger empfindlichen, doch hinsichtlich ihrer Konstanz den Mikrophon 
empfängern überlegenen Telephonempfänger sowohl elektromagnetischer als auch 
elektrodynamischer Natur durchzubilden. 
Mit einer modernen Unterwasserschallanlage findet heute nicht nur ein 
Schiff vollkommen sicher in einen schützenden Hafen, es ist auch imstande, selb 
ständig ununterbrochen akustisch zu loten, Klippen und Eisbergen auzuweichen 
und endlich durch Kombination mit der drahtlosen Telegraphie Distanzmessungen 
auszuführen und Zusammenstöße mit anderen Schiffen sicher zu vermeiden. — 
Was der U-Bootkrieg an raffinierten Apparaturen auf diesem Gebiete in fieber 
hafter Tätigkeit in äußerst kurzer Zeit schuf, kommt heute als bleibender Wert 
der Handelsschiffahrt für den friedlichen Wiederaufbau der Welt zugute ( 1! ).
	        
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