Full text: Raum und Zeit, Materie und Energie

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1 Sekunde,- denn dann erhalten wir rechts wie links je ein Viereck mit 
vier gleichlangen Seiten, und in jedem von ihnen stehen die Dia 
gonalen aufeinander senkrecht, also auch die nach rechts oben laufende 
des rechten auf der nach links oben laufenden des linken, wählen wir 
statt des Sgstems x, t ein andres x', f mit demselben Nullpunkt, 
aber andern Richtungen und anderm Winkel zwischen der Raum 
und der Zeit-Achse (also relativ zum ersten bewegt), so bleiben doch 
die beiden Lichtachsen unverändert, denn sie entsprechen ja wirk 
lichen Geschehnissen, nämlich dem Lauf der Lichtstrahlen. Diese 
beiden Achsen, die wir mit 3E und y bezeichnen wollen, sind also 
ganz besonders ausgezeichnet, sie sind ein für allemal da, man kann 
über sie nicht beliebig verfügen; wir nehmen sie deshalb zu haupt- 
Roordinatenachsenx es sind, sozusagen, nicht gewählte Achsen, sondern 
Achsen von Gottes Gnaden. Aber freilich haben sie keine so einfache 
Bedeutung wie die früheren, denn es ist nicht etwa die eine die 
Raumachse, wie x, die andre die Zeitachse wie t, sondern jede von 
ihnen ist Raum-Zeit-Achse! aber das ist ja grade das, was wir wollen: 
eine vollkommene Verschmelzung von Raum und Zeit. Dabei wollen 
wir unsere Zeichnung auch auf den Raum unterhalb der X-Achse 
ausdehnen, d.h. wir wollen nicht bloß zukünftige Geschehnisse (t >> 0), 
sondern auch vergangene (t<0) in den Rreis unserer Betrachtungen 
ziehen. Oie X-Achse läuft von links unten nach rechts oben, der ij* 
Achse geben wir aus Zweckmäßigkeitsgründen ihren Lauf von links 
oben nach rechts unten. Zn diesem „absoluten" (d. h. nicht „kon 
stitutionellen") Koordinatensystem hat nun jeder „Punkt" p oder, 
wie wir deutlicher sagen, jeder „Ereignispunkt" oder jeder „weltpunkt" 
(denn er drückt ja nicht bloß den Grt im Raume, sondern den Zeitpunkt 
aus) seine bestimmten Koordinaten x und g, die seine Lage bestimmen. 
Und es ist nunmehr auch leicht, diese Koordinaten durch x und t 
oder, was ja damit identisch sein muß, durch x' und 1' auszudrücken: 
g = x -f ct = x' + et' y = x — et = x' — et', 
wenn man nun diese beiden Ausdrücke miteinander multipliziert, 
erhält man mit gleicher Berechtigung eine der beiden Formeln:
	        
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