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daß wir uns in einem geschlossenen tasten befinden, wie schon ein
mal; diesmal aber soll der Rasten irgendwo im Raume schweben,
und es sollen sich in dem Rasten einzelne kleine Gegenstände be
finden, die ich in die Hand nehmen und dann loslassen kann. Ich tue
das und bemerke, daß der Rörper, obgleich ich ihn losgelassen habe,
doch unverrückt da schweben bleibt, wo ich ihn losgelassen habe. Ich
werde dann schließen, daß nichts vorhanden ist, was irgendeine Wir
kung, sei es Trägheits- oder Rraftwirkung erzeugte, daß ich mich
also in meinem Rasten allein im leeren Raume befinde, und zwar
im Ruhezustände. Ich könnte ja ebensogut annehmen, daß sich mein
Rasten in irgendeiner Richtung gleichförmig bewegt; aber diese
Annahme hätte gar kein Interesse, da sich für das geschlossene Sgstem
(und überhaupt im leeren Raume) diese Zölle in nichts unterscheiden.
Run aber wollen wir zweitens annehmen, daß die Beobachtung
etwas ganz andres ergibt: daß der Gegenstand, sowie ich ihn los
lasse, zu Boden fällt, und zwar, wie ich durch feinere Untersuchung
feststelle, in beschleunigtem Tempo, wie kann ich mir das erklären?
Offenbar auf zwei Urten. Entweder ich nehme an, daß mein Rasten
in beschleunigtem Tempo nach oben fährt und daß der Gegenstand
an dieser Fahrt nur so lange teilnimmt, wie ich ihn festhalte, nach der
Freilassung aber an Grt und Stelle bleibt, so daß er für mich in glei
chem Beschleunigungstempo nach unten zu fallen scheint. Oder
ich nehme an, daß mein Rasten ruht, daß aber unter ihm sich Massen,
z. B. die Erde, befinden, die anziehend wirken. In beiden Fällen
spüre ich übrigens meine Lage auch am eigenen Rörper, und zwar
in Form eines Drucks nach unten,- nur ist dieser Druck im ersten Falle
ein Trägheitsdruck, im zweiten ein Lchweredruck. In qualitativer
Hinsicht kann ich die beiden Zustände durchaus nicht unterscheiden;
ob ich sie vermöge der beobachteten quantitativen Verhältnisse unter
scheiden kann, das hängt einzig und allein davon ab, ob Trägheit
und Schwerkraft auf die Rörper in gleicher weise wirken; und da
rüber können wir uns erst Aufschluß verschaffen, wenn wir uns
nunmehr der dritten, in Aussicht gestellten Ergänzung unserer