65
tische dagegen nicht in Betracht kommt; aber auch das würde nicht
zu einem klaren und allgemein brauchbaren Ergebnisse führen, wir
müssen also auch hier wieder uns mit Geduld wappnen und warten,
bis wir den Schleier lüften und ein allgemein gültiges Umrechnungs
verhältnis für Masse und Energie entdecken.
wir wollen hiermit den mechanischen Teil unserer Betrachtungen
fürs erste abschließen und aus diesem Unlasse kurz zusammenfassen,
was wir festgestellt haben.
Ls gibt keinen absoluten Raum und keinen absoluten Grt im
Raume; es gibt nur einen Drt relativ zu einem andern Drte. Da
gegen gibt es, im gewissen Sinne, eine absolute Entfernung zweier
Punkte voneinander, also eine absolute Strecke; sie ist invariant bei der
Ersetzung eines (ruhenden) Bezugssystems durch ein andres mit ihm ver
wandtes. Ruch ein Zeitpunkt hat nur relativen Sinn, er muß auf irgend
einen andern, als Nullpunkt der Zeit angenommenen Zeitpunkt bezogen
werden. Dagegen hat eine Zeitdauer oder Zeitstrecke vorläufig noch
absoluten Sinn, sie ist invariant bei der Ersetzung eines Zeitanfangs-
punktes durch einen andern. Der Raum hat drei, für uns anschauliche
Dimensionen. Aber als vierte läßt sich, für das abstrakte Denkver
mögen völlig gleichwertig, die Zeit hinzufügen; nur bleibt die Krage
nach dem Umrechnungsverhältnis einer Zeitstrecke in eine Raum-
strecke gänzlich unerledigt. Oie Geschwindigkeit, bezogen auf beliebige
ruhende Achsen, hat einen absoluten Sinn, sie bleibt invariant beim
Übergange von einem zu einem andern, gegen das erste ruhenden
Achsensgstem; dagegen ändert sie sich öeim Übergange von einem
zum andern, gegen jenes bewegten Achsensgstem. Die Beschleunigung
aber ist nicht bloß für verschiedene, gegeneinander ruhende, sondern
auch für verschiedene, gegeneinander gradlinig-gleichförmig bewegte
Bezugssysteme invariant, sie hat absoluten Charakter und ist daher
durch eine, vom Bezugssystem unabhängige Rraft darstellbar. Da
gegen ändert sich die Beschleunigung, wenn man von einem Bezugs
system zu einem andern, gegen jenes beschleunigten übergeht; man muß
alsdann zu der Rraft, durch die man die Beschleunigung darstellt,
Auerbach, Raum und Zeit. 5