Interferenz des geradlinig polarisirten Lichtes. 97
ferenz von Wellen hervorgehen, deren Amplituden bezüglich %
und ft . «i, «2 und ft . « 2 sind, und welche um b ä gegen einan
der verschoben sind. Es stelle nun 2\ einen Strahl dar, der
aus lauter gleichen Wellen besteht, deren Amplitude a n so ge
wählt ist, dass dieser Strahl auf das Auge denselben Eindruck
macht wie der Strahl 2 X . Ist alsdann 2' 2 ein ebenfalls überall
gleicher Strahl, dessen Amplitude aber ft . ist, so wird dieser
nothwendig auf das Auge denselben Eindruck machen wie der
Strahl 2 2 . Und wenn der Strahl 2 2 um £ l gegen 2^ vorge
schoben wird, so wird offenbar zwischen 2 X ' und 2J dieselbe In
terferenz stattfinden wie zwischen 2 X und 2 2 , und der aus jener
resultirende Strahl 2' wird sich gegen 2 X ‘ und 2 2 ‘ in jeder phä
nomenalen Beziehung ebenso verhalten wie eine der Längen
m 1 X etc. auf' 2 gegen die entsprechende Länge auf 2 X und 2 2 ,
sowie auch noch im Besonderen die Intensität von 2 1 dieselbe
sein wird wie die von 2. Wir ersehen hieraus, dass wir uns an
die Stelle mehrerer, durch den Versuch gegebener Strahlen lau
ter Strahlen von gleichen Wellen gesetzt denken können, die ge
gen einander um eben so viel verschoben sind wie die wirklichen
Strahlen, und deren Amplituden so gewählt sind, dass sich die
resultirenden Intensitäten wie die Intensitäten der gegebenen
Strahlen verhalten, und dass wir dann ferner in den Verhältnis
sen des aus den gedachten Strahlen resultirenden neuen Strahles
dieselben Beziehungen wiederfinden, wie sie zwischen den gege
benen Strahlen und dem aus ihnen resultirenden neuen Strahle statt
finden. Die Fig. 50 stellt die soeben erörterten Verhältnisse für
die Interferenz zweier gleichbeschaffener Strahlen 2 X und 2 2 \ dar,
von welchen jeder aus 5 Undulationen mit der Amplitude a x , 6
Undulationen mit der Amplitude « 2 und ö x / 2 Undulationen mit
der Amplitude a 3 besteht. Beide Strahlen sind um l 1 /* Wellen
gegen einander verschoben.
Stellen wir den FresneEschen Versuch mit Licht an, das
vorläufig gefärbt und polarisirt worden ist, so sind nach den so
eben gemachten Bemerkungen die Resultate der S. 93 auf die
zur Interferenz gebrachten Strahlen unmittelbar in Anwendung zu
bringen. Die Uebereinstimmung jener Ergebnisse der Rechnung
mit den Erscheinungen des Versuches springt in die Augen. In
einem mittleren Punkte der hellen Streifen beträgt der Phasen