Full text: Einleitung in die höhere Optik

11G Erste Abth. Sechstes Cap. Interferenz des geradlinig polarisirten Lichtes. 
^ • T 7j ^ JTj 
yi = -5- ««• L, 2/2 = -5- cos. I 
«1 
— SWl. F', == — cos. V. 
Z z 
Statt des Stralilenpaares y x und z 2 einerseits und des Paares 
z x und y 2 andererseits ist es aber nach B. Nro. 3 und 4 erlaubt, 
circular polarisirte Strahlen zu setzen, deren Drehungen einander 
entgegengesetzt sind, und deren zusammenfallende Bahnen den 
Radius — haben. 
Z 
Die hier zuletzt erörterte Zerlegung eines geradlinig polari 
sirten Strahles findet ihre Anwendung in der Theorie der cir 
cular polarisirenden Doppelbrechung isotroper Mittel, 
welche jedoch aus gegenwärtiger Schrift ausgeschlossen bleiben muss. 
Die allgemeinste Aufgabe, welche in Betreff der Interferenz 
von Lichtstrahlen, die denselben Weg verfolgen, aufgeworfen 
werden kann, nämlich die, die Resultante jener zu finden, wie 
viele und wie beschaffen dieselben auch sein mögen, kann nach 
dem Vorhergehenden leicht gelöst werden. Aehnlich wie bei der 
analogen-Aufgabe in der Statik des Punktes, führen wir zwei 
willkürliche, auf einander senkrechte Ebenen ein, die durch die ge 
meinsame Axe der gegebenen Strahlen gehen, und zerlegen einen 
jeden der letzteren in zwei geradlinig polarisirte Strahlen, von 
welchen der eine in der einen, der andere in der anderen jener 
Ebenen oscillirt. Hierauf vereinigen wir jede der beiden Grup 
pen von Strahlen, die so sich bilden, in einen einzigen.Strahl, 
indem wir die Resultante irgend zweier Strahlen suchen, zu die 
ser einen dritten Strahl hinzufügen, u. s. f. Endlich wird dann 
noch der Strahl aufgesucht, welcher aus den Resultanten der bei 
den Gruppen mit auf einander senkrechten Oscillationen hervor 
geht. Dieser Endstrahl wird im Allgemeinen, wenn die compo- 
nirenden Strahlen dieselbe Wellenlänge besitzen (der einzige Fall, 
wo die soeben angedeuteten analytischen Operationen immer leicht 
ausgeführt werden können), elliptisch polarisirt und ebenso wie 
jene gefärbt sein. Durch die Interferenz homogenen 
Lichtes kann also nie eine neue Farbe zum Vorschein 
kommen, was denn auch durch die Erfahrung bestätigt wird.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.