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Erste Abtheilung. Siebentes Capitel.
Verschiedenheit in der Aenderung der Strahlen und S 2 ist
jedoch jedenfalls nur sehr gering, da, wenn a = 45 0 ist, S x und
S-2 merklich gleich hell erscheinen. Wir wollen annehmen, es
werde die Amplitude von Schwingungen, die mit der krystallo-
graphischen Hauptaxe parallel sind, so geschwächt, dass ihre
Grösse, nachdem sie wieder aus dem Krystalle in die Luft drin
gen, zu ihrer ursprünglichen Grösse sich wie ^ zu 1 verhalte.
Die Constante möge Schwächungs-Coefficient heissen.
Derselbe Coefficient nehme für Schwingungen, die auf der Axe
kk senkrecht stehen, den Werth fi 2 an. Die ursprünglichen Am
plituden A cos. a und A sin. a der Composanten y und z verwan
deln sich dann, nachdem das Licht durch den Krystall hindurch
gegangen ist, in y 2 A cos. cc und A sin. a. Würden sich nun
die Composanten in dem Krystalle von s bis s' mit derselben Ge
schwindigkeit fortpflanzen wie in der Luft, und träte auch sonst
keine Aenderung in der Phase ein, so wären die Gleichungen der
Strahlen S 2 und /S x , wenn man sie um s' in die Richtung der
x-Axe drehte und die Abscissen von s' an rechnete:
A .2 7t
y — [i 2 A cos. a . sm. — (vt — x — ss'j,
A
. . , 2 7t /
z = y x A sin. cc . sm. —— {vt — x — ss').
A
Erstlich müssen wir es aber unentschieden lassen, ob nicht
beim Uebergange aus einem Mittel in das andere die Phase sich
ändere. Ist dies wirklich der Fall, so werden die Gleichungen der
beiden Strahlen, unter <p x und <p 2 unbestimmte Grössen verstanden:
A • SM s J \ \
y — fi 2 A cos. a . sm. —— {vt — x — s s' -f- cp 2 ),
A
• • 2^: . /in
z — A sm. a . sm. — {vt — x — ss' -j-
A
Zweitens wird auch die Strecke s s‘ mit anderer Geschwin
digkeit als in der Luft zurückgelegt. Die Schwingungen y, de
ren Geschwindigkeit im Krystall — ist, würden, während sie im
co
Krystalle die Strecke ss' zurücklegen, in der Luft die Länge
ca. ss' durchlaufen, ebenso die Schwingungen z, deren Geschwin
digkeit im Krystall - ist, den Weg s.ss'. Die Strahlen verhal-
B