Full text: Einleitung in die höhere Optik

154 Erste Abtheilung. Neuntes Capitel. 
der Leuchtkraft, der Stärke des Lichtes, in Uebereinstimmung 
mit den Ansichten, die wir von seiner Natur gewannen, und mit 
dem angenommenen Maasse seiner Intensität? 
Wir setzen an die Stelle der Strahlen natürlichen Lichtes, wel 
che den Quellen O x und 0 2 entströmen, je zwei reguläre Composanten 
und fragen uns bei Zugrundelegung unserer Theorie nach dem Resul 
tate der Zusammenwirkung eines dieser Strahlen, der von O x her 
kommt, mit einem zweiten, der von 0 2 herkommt. Die Amplitu 
den dieser Strahlen, von denen jeder die halbe Intensität des na 
türlichen Lichtes hat, sind in denselben Entfernungen von den 
Quellen O x und 0 2 gleich; ihr Werth sei an der Oberfläche des 
Schirmes a. In irgend einem Momente seien ferner o x und o 2 
die Ausschläge eines Aethertheilchens auf dem Schirme, wie sie 
von dem einen und andern herrühren. Bezeichnen wir alsdann 
den Ausdruck (vt — x -j- Ä) für den einen Strahl mit V 
und die Aenderung, welche er beim Uebergange zum andern 
Strahle erleidet, der sich in der Phase von dem erstem unter 
scheidet, mit ip, so ist in einem bestimmten Momente: 
o x — a sin. V, o 2 — a sin. (F -f- ip). 
Von Zeit zu Zeit ändert sich sowohl die in F eingehende 
Phase A, als auch der Phasenunterschied da wir für die Ent 
wicklung der Licht - Oscillationen in O x und 0 2 die allgemeinste 
Beziehung, das heisst vollkommene Unabhängigkeit statuirt haben. 
Es mögen ferner a x und a 2 die Winkel bedeuten, welche die 
Richtungen von o x und o 2 mit einer, in der erleuchteten Fläche 
des Schirmes gelegenen Axe Y Y bilden. Setzen wir alsdann an 
die Stelle von o x und o 2 je zwei auf einander senkrechte Aus 
schläge, von denen einer mit YY / parallel ist, und bezeichnen 
mit y den hieraus resultirenden Ausschlag, welcher ebenfalls mit 
11' parallel ist, sowie mit ^ denjenigen, welcher auf dieser Axe 
senkrecht steht, so erhalten wir statt o x und o 2 die Ausschläge: 
quoque chartae superciddi claritciüs gradus. Photometria, §. 51. Wir hingegen 
zeigen hier, dass sich in diesem Falle die Intensitäten trotz der wirklich statt 
findenden Interferenz der Lichter einfach summiren, wenn man eben das Qua 
drat der Amplitude zum Maass der Intensität nimmt, und dass somit durch 
diese Annahme die obige Definition gültig erhalten wird.
	        
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