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Zweite Abtheilung. Achtes Capitel.
Zinkspath.
Zinnober.
Wegen der Abweichung mancher hexagonaler und tetrago-
naler Krjstalle von den allgemeinen optischen Gesetzen s. u. a.
Herschel’s Optik 1130 u. f., Brewster’s Optik 147, Moigno
rep. d’opt. mod. p. 357 u. f.
8. Die Krystalle ohne Hauptaxe. Das isokliiiische, mo
noklinische und triklinische System.
Die Doppelbrechung mit einer optischen Axe verräth sich in
der Ivrystallbegrenzung, den Cohäsions - Verhältnissen u. s. £.
durch das Auftreten einer Hauptaxe. Der Charakter der Haupt
axe besteht darin, dass bei den tetragonalen Gestalten jedes durch
sie gelegtes Paar auf einander senkrechter Ebenen, bei den hexa
gonalen Gestalten jeder durch sie gelegter Drilling unter einander
gleich geneigter Ebenen das krystallinische Mittel in zwei oder
drei gleichwerthigen Schnitten trifft, wie auch die Systeme um
die Hauptaxe gedreht werden mögen. Eine Richtung von dieser
Eigenschaft wird in dem isoklinischen, monoklinischen und tri-
klinischen Systeme vergebens gesucht; wohl aber treten in dem
ersteren drei untereinander verschiedene, in dem zweiten eine ein
zige Ebene der Symmetrie auf. Die Normalen dieser Ebenen,
die Axen der Symmetrie, fallen mit Krystallaxen zusammen. Da
her schreiben wir diesen Systemen bei der Darstellung ihrer
optischen Eigenschaften für das Ellipsoid E ein allgemeines
Ellipsoid mit drei ungleich grossen Axen zu, und lassen in diese
für eine jede Farbe die Axen der Symmetrie, wo solche vorhan
den, fallen, überlassen aber jede weitere Bestimmung dem er
gänzenden Versuche. Auf diese Weise gelangen wir zu einer
genauen, der Hauptsache nach theoretisch begründeten Darstel
lung der Natur.