Full text: Einleitung in die höhere Optik

31G 
Zweite Abtheilung. Neuntes Gapitel. 
schon unmittelbar, d. i. ohne die Anwendung desKalküles, erken 
nen. So leuchtet ein, dass die Hauptschnitte des Mittels ihren 
Charakter auch bei der Wellenfläche bewahren müssen, dass diese 
centrisch sei und von jedem Durchmesser in vier paarweise diame 
tral und in gleichen Abständen vom Mittelpunkte gegenüberlie 
genden Punkten getroffen werde, woraus denn weiter noch folgt, 
dass sie aus zwei Schalen bestehe, von denen die eine die andere 
umschliesst, ähnlich, wie dies in den einaxigen Mitteln der Fall 
ist. Die Hauptschnitte der Wellenfläche können wir sogar voll 
ständig bestimmen. Legen wir nämlich wieder unser früheres 
Coordinaten-System, dessen Ebenen mit jenen Hauptschnitten zu 
sammenfallen, zu Grunde, so sieht man leicht ein, dass alle Tan 
gential-Ebenen der Wellenfläche, welche diese in einem Haupt- 
sclmitte berühren, auf letzterem senkrecht stehen müssen, und dass 
somit ihre Durchschnitte mit der Ebene des Hauptschnittes diesen 
als Tangenten umhüllen. Und umgekehrt kann man unschwer 
die Ueberzeugung gewinnen, dass alle Tangential - Ebenen, welche 
auf der Ebene eines Hauptschnittes senkrecht stehen, diesen be 
rühren. Es ergibt sich dies aus der Ableitung der Tangential- 
Ebenen. 
Die Tangential - Ebenen, welche z. B. auf der Ebene xz 
senkrecht stehen, leiten wir nun erstlich aus einer Gruppe von 
Wellen ab, deren Oscillationen ebenfalls auf jener Ebene senk 
recht sind. Die Geschwindigkeit dieser Wellen ist constant und 
hat den Werth b. So erhalten wir denn erstlich eine Gruppe 
von Tangential-Ebenen, die mit der y- Axe parallel sind, übrigens 
aber alle möglichen Lichtungen haben und von dem Anfangs 
punkte um b entfernt sind. Ihre Durchschnitte mit der Coorcli- 
naten-Ebene xz umhüllen als Tangenten einen Kreis, dessen 
Radius b ist. 
Eine zweite Gruppe von Wellen andererseits, die auf xz 
senkrecht stehen, hat eine von ihrer Richtung abhängige Ge 
schwindigkeit; es sind diejenigen, deren Oscillationen in den 
Hauptschnitt selbst fallen. Die Geschwindigkeit einer dieser Wellen 
wird in dem reziproken Werthe desjenigen Radius erhalten, 
den man im Hauptschnitte xz des Ellipsoldes E mit der Welle 
parallel zieht. Bedenken wir nun, dass in den einaxigen Kry- 
stallen eine Meridian-Ebene die Wellenfläche in einer Ellipse
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.