Full text: Einleitung in die höhere Optik

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Erste Abtheilung. Zweites Capitel. 
kugeligen Schalen, deren Grenzflächen die Radien vt — 3 . vd, 
vt — 4 . v d etc. etc. haben. Und die Fortpflanzung des Lichtes 
können wir uns als das gleichförmige Fortschreiten der Zustände 
denken, wie sie diesen Schalen entsprechen, wobei sich denn die 
Zustände einer Schale nach der Dauer einer Oscillation den 
Theilchen der sie einschliessenden nächsten Schale mitgetheilt 
haben, so dass am Ende dieser Zeit die letzterwähnten Theilchen 
sich in denselben Zuständen befinden, wie am Anfänge. Die Ana 
logie zwischen dieser Bewegung und der Wellenbewegung des 
Wassers springt in die Augen. Es entsprechen sich hierbei das 
Centrum der Wasserwellen und der leuchtende Punkt, der Ring 
einer Wasserwelle und eine der mehr erwähnten kugeligen Scha 
len. Wir nennen daher auch die letzteren, d. i. den Inbegriff 
der in ihnen gelegenen Theilchen, in ihren Schwingungszuständen 
gedacht, Licht wellen. Auch unterscheiden wir an diesen wie 
an jenen eine vordere Hälfte und eine hintere. Jene begreift 
die Theilchen, welche in der ersten Hälfte ihrer Oscillation sind, 
letztere diejenigen, welche mehr als eine halbe Schwingung ge 
macht haben. Die Entfernung der beiden Grenzkugeln einer 
Licht welle heisst W eilenlänge. Sie ist, wie bei den Wasser 
wellen, der Weg, welchen die Wellenbewegung innerhalb der 
Schwingungsdauer zurücklegt, und sie wird somit durch das 
Product vd der Geschwindigkeit in die Oscillationsdauer darge 
stellt. 
Hört der Punkt P mit seinem Leuchten nach einer Zeit T, auf, 
so erhalten wir neben der äusseren Grenze der beginnenden Licht 
bewegung eine innere Grenze der aufhörenden. Wie jene, wird 
auch diese eine Kugel sein, deren Mittelpunkt P ist, und deren 
Radius sich stetig mit der Geschwindigkeit v verlängert. Nach 
der Zeit T J , die grösser als T sei, wird sich daher derjenige 
Theil des Aethers in Bewegung befinden, welcher in einer Ku 
gelschale von den Radien v T' und v (T J — T) liegt. Bei wach 
sender Zeit erweitert sich diese Schale gleichförmig; ihre Dicke 
aber bleibt constant. 
Von dem Hergange bei der Fortpflanzung des Lichtes kön 
nen wir uns auch noch eine von der vorhergehenden etwas ab 
weichende Vorstellung bilden. Für die Zeit t seien K L und K v Fig. 5, 
die äussere und innere Grenze einer Licht welle. Jeden Punkt
	        
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