Full text: Einleitung in die höhere Optik

Lichtbewegung in isotropen Mitteln. 23 
für die in dieser Schrift zu erwähnenden, kann aber selbst diese 
Divergenz ausser Acht gelassen werden. Die durch die Oeffnung 
in dem Laden der dunkeln Kammer eindringenden Sonnenstrah 
len (denn diese werden wir zu optischen Versuchen ihrer Inten 
sität wegen hauptsächlich anw enden) können als ein Bündel pa 
ralleler Strahlen betrachtet werden. 
Annäherungsweise parallel sind ferner die Strahlen einer in 
tensiven Lampenflamme, die man, soweit es ihre Lichtstärke ge 
stattet, entfernt aufstellt. Sehr bequem ist in vielen Fällen fol 
gendes Verfahren, parallele Lichtstrahlen herzustellen. Das Licht 
einer Lampenflamme lässt man erstlich auf die Linse l, Fig. 8, 
Flg. 8. 
fallen, welche die-- auftreffenden Strah 
len in ein kleines Bild s der Flamme 
versammelt; die von diesem Bilde her 
kommenden Strahlen lässt man hierauf 
durch eine zweite Linse V gehen, de 
ren vorderer Brennpunkt in das Bild s eingestellt wird. Die her 
austretenden Strahlen sind nahezu parallel. 
Oft, namentlich bei sogenannten subjectiven Versuchen, wo 
man eine Lichterscheinung nicht auf einem vorgehaltenen Schirme 
beobachtet, sondern die Strahlen unmittelbar ins Auge dringen 
lässt und so die Netzhaut an die Stelle eines Schirmes setzt, 
kann man eine hinreichend kleine Divergenz dadurch erzielen, 
dass man das vom Himmelsgewölbe reflectirte Licht durch zwei 
enge Diaphragma - Oeffnungen gehen lässt. Sind oo und o' o', 
Fig. 9, die Durchmesser zweier solcher Oeffnungen, so misst der 
Fig, 9, Winkel o C o die Di 
vergenz des durchge 
henden Lichtes. Wen 
det man das subjec- 
tive Verfahren an, so 
kann schon ein Diaphragma genügen, da die Iris des Auges die 
Stelle eines zweiten vertritt. 
Aus den obigen Betrachtungen ist leicht zu entnehmen, wie 
man die neue Lage einer irgendwie gestalteten und begrenzten 
Welle finde. Es sei W, Fig. 10 (s. folg. S.), eine solche zur 
Zeit T. Um ihre Lage für die Zeit T-\-t zu erhalten, beschrei 
ben wir um einen jeden ihrer Punkte die der Zeit t entspre-
	        
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