Full text: Einleitung in die höhere Optik

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Uebergang des Lichtes aus einem Mittel in’s andere. 
bald die spiegelnde Fläche eine irgendwie gekrümmte Gestalt 
annimmt. Wie die elementare Optik die Betrachtung dieser 
Strahlen oder Wellen auf die eines unendlich dünnen Büschels 
paralleler Strahlen zurückführt, so die Oscillations-Theorie auf 
unendlich kleine ebene Wellen. Wir werden daher in der Folge 
nur das Verhalten ebener Wellen aus dem Gesichtspunkte der 
Oscillations-Theorie erörtern. Die Ausbreitung auf anders gestal 
tete Wellen würde Schritt für Schritt in dem Geleise der Diop- 
trik und Katoptrik bleiben. 
3. Uebergang des Lichtes aus einem isotropen Mittel 
in’s andere. 
In isotropen Mitteln bewegt sich die ebene Welle, ohne Ge 
stalt, Richtung und Intensität zu ändern, in der auf ihrer Ebene 
senkrechten Richtung und zwar mit gleichbleibender Geschwin 
digkeit fort, so dass jeder ihrer Punkte mit gleichförmiger Ge 
schwindigkeit eine auf der Wellen ebene senkrechte Gerade be 
schreibt und somit der Umfang der Welle eine auf dieser senk 
rechte Cylinderfläche erzeugt. Diese Cylinderfläche, welche alle 
die einanderfolgenden Wellen in allen ihren Lagen begrenzt, 
schliesst die parallelen Strahlen ein, welche die elementare Optik 
für diese Bewegung statuirt. Eine neben der ursprünglichen Be 
wegung rückwärts gehende Strahlung wird nie beobachtet. Wenn 
aber eine ebene Lichtwelle auf ihrem Wege der Oberfläche eines 
zweiten, ebenfalls isotropen Mittels begegnet, so erleidet sie, in 
dem sie in dieses eindringt, in Richtung, Gestalt und Intensität 
eine Aenderung; gleichzeitig findet von der Oberfläche des zwei 
ten Mittels eine rückwärtsgehende Strahlung statt: die ursprüng 
liche Lichtbewegung giebt, indem sie die Trennungsfläche trifft, 
zwei neuen Bewegungen ihre Entstehung. Die eine pflanzt sich 
von der Trennungsfläche nach dem Innern des zweiten Mittels 
fort, die andere nach dem Innern des ersten Mittels. Das jener
	        
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