Uebergang des Lichtes aus einem Mittel in’s andere.
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An dieser Grenze selbst zieht sich die Figur der
gebrochenen Welle auf eine gerade Linie zurück. Diese steht in
C u (s. Fig. 11) auf der Einfallsebene senkrecht und wird von
den zwei Tangenten an dem Durchschnitt des einfallenden Cylin-
ders und der brechenden Fläche begrenzt, die mit der Einfalls
ebene parallel sind. Ueberschreitet der Einfallswinkel die ange
gebene Grenze, so gibt es keine Ebene, noch überhaupt eine
Fläche mehr, welche sämmtliche Wellenkugeln des zweiten Mit
tels berührt. In diesem setzen sich die angeregten Theilbewe-
gungen zu keiner wahrnehmbaren Welle zusammen: es gibt kei
nen gebrochenen Strahl. Und dieses findet für alle Werthe des
Einfallswinkels statt, die zwischen jener Grenze und einem rech
ten Winkel liegen. Aus der elementaren Lehre vom Lichte ist
bekannt, dass man die Zurückstrahlung bei einer, zwischen jenen
Grenzen gelegenen Incidenz die totale Reflexion nennt, und
zwar aus dem Grunde, weil die Intensität des reflectirten Lichtes
hierbei nicht merklich von der des auffallenden Lichtes verschie
den ist, während doch sonst eine deutliche Schwächung des letz
teren wahrgenommen wird. Wollaston hat die Bemerkung ge
macht, dass man den relativen Brechungsquotienten zweier Mittel
durch die Beobachtung des Grenzwinkels J der totalen Reflexion
leicht finden könne, und hat ein Instrument angegeben und aus
geführt, mittelst dessen diese Bestimmung bewerkstelligt werden
kann. Das Princip, auf welchem dieses Instrument beruht, mag
hier kurz auseinander gesetzt werden. Es sei ABC, Fig. 23, ein
Fig. 23.
gleichschenkliges Prisma aus Glas mit
dem Brechungsquotienten n. In der
Richtung de können aus diesem nur
solche Strahlen austreten, welche in
dem Prisma den Weg cd verfolgt
haben, wenn man hat: cos. edA =
n . cos. cdC. Strahlen, die mit cd pa
rallel sind, haben an der Fläche BC
entweder eine Spiegelung oder eine
Brechung erlitten. In die Richtung cd
werden aber von BC nur solche
Strahlen zurückgestrahlt, die nach bc auffällen, wenn bco = ocd