Full text: Einleitung in die höhere Optik

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Erste Abtheilung. Drittes Capitel. 
ist; and die Strahlen, welche nach cd, Fig. 24, gebrochen wer 
den, rühren von solchen her, die aus 
der Luft parallel mit cd c auf BC tref 
fen, wenn sin. a'co' = n . sin. ocd ist. 
Die Strahlen endlich, welche sich im 
Prisma nach bc fortbewegen, rühren, 
wenn sie durch Brechung entstanden 
sind, von Strahlen her, die sich in der 
Luft parallel mit a b fortpflanzen, wenn 
man hat: cos. ab A — n . cos. B b c. 
Verdankten die Strahlen bc aber ihre 
Entstehung einer Reflexion an A B, hät 
ten sie also bereits mindestens eine Brechung und Schwächung 
erlitten, so würden sie, ehe sie in die Richtung de gelangten, 
durch die Reflexion an B C und die Brechung an A G so sehr 
an Helligkeit verlieren, dass sie gegen die bereits erwähnten fast 
ganz zurückträten. Ein Auge, das in der Richtung ed auf das 
Prisma hinsieht, wird also hauptsächlich nur das Licht gewahr, 
welches in den Richtungen a b und a' c auf das Prisma auf 
fällt; es sieht also die in der Richtung ca' befindlichen Gegen 
stände durch das Prisma hindurch und erblickt gleichzeitig die 
jene deckenden Spiegelbilder von Gegenständen, die sich in der 
Richtung ba befinden. Sieht man nach einer anderen Richtung 
auf das Prisma, welche mit oc einen grösseren Winkel bildet als 
ed, so wachsen ocd, ocb, o'ca' und der Winkel zwischen ab 
und co. Erreicht endlich ocd den Grenzwerth J, so fällt ca' in 
B C. Das Auge erblickt keinen unter B C befindlichen Gegen 
stand mehr, und gleichzeitig erlangen die Spiegelbilder der Ge 
genstände in der Richtung ba ihren grössten Glanz, weil die 
Strahlen bc an BC eine totale Reflexion erleiden. Fällt z. B» in 
der Richtung ab das Licht vom Himmelsgewölbe auf, so lässt 
dieses die Basis des Prisma’s in Silberglanz erscheinen. Dieselbe 
Erscheinung findet statt, wenn der Winkel zwischen de und co 
noch grösser wird. Man ersieht aus dem Obigen leicht, wie der 
Eintritt der totalen Reflexion beobachtet und ihr Grenzwinkel J 
gemessen werden könne. 
Ein Theil der Fläche B C des Prisma’s werde nun mit einem 
flüssigen oder halbflüssigen durchsichtigen Körper, dessen Bre- 
Fig. 24.
	        
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