Full text: Einleitung in die höhere Optik

54 Erste Abth. Drittes Cap. Uebergang d. Lichtes aus einem Mittel in’s andere. 
Untersucht man auf dem angegebenen Wege undurch- Nad 
sichtige Körper, so bieten sie dieselben Erscheinungen dar rat, 
wie durchsichtige. Wir müssen daher auch folgerecht von einem uns 
Brechungsquotienten undurchsichtiger Substanzen zu 1 
sprechen, und wir nehmen hieran um so weniger Anstand, als täte 
wir bei einer grossen Anzahl von Körpern die Undurchsichtigkeit 
nur bei einer gewissen Dicke und darüber hinaus wahrnehmen 
und deshalb, von der Analogie geleitet, nur Grade der Durch 
sichtigkeit, nicht aber absolute Undurchsichtigkeit statuiren. ^ 
In der sechsten Tabelle finden -wir unter Anderem Bre 
chungsquotienten undurchsichtiger Substanzen (in dem gewöhnli 
chen Sinne des Wortes) aufgeführt, die von Wo lias ton mittelst 
des oben erläuterten Verfahrens bestimmt worden sind. 
Die geringe Schwächung des Lichtes bei der Totalreflexion, äthe 
das Ausbleiben des gebrochenen Strahles verrathen ein hier ein- die 
tretendes eigenthümliches Verhältniss zwischen den Intensitäten ihre 
des auffallenden, reflectirten und gebrochenen Strahles. Es ist brat 
hier zwar nicht der Ort, auf diese Beziehungen genauer ein- mer] 
zugehen, wir müssen aber auf sie die Entfernung einer Be- oscil 
denklichkeit schieben, auf die uns die S. 26 auseinandergesetzte 3) c 
Construction führt. Diese liefert nämlich auch dann einen ge- Osc: 
spiegelten Strahl, wenn das zweite Mittel als mit dem ersten betr 
identisch angenommen wird. Die Sache verhält sich alsdann so, Do] 
als ob sich das Licht in ein und demselben Mittel fortpflanze; gew 
bei dieser Bewegung wird aber nie ein Zurückstrahlen wahrge- Oha 
nommen, weshalb wir denn auch bei der Anwendung des Huy- eine 
g h e n s ’ sehen Principes auf die Fortpflanzung des Lichtes in iso- Eid 
tropen Mitteln (S. 19) die durch die Construction gelieferten in- gen 
neren Wellen vernachlässigten. Die Intensität des reflectirten nen 
und gebrochenen Strahles hängt ersichtlich (einfache Beobachtun 
gen genügen, es zu zeigen) nicht allein von der Incidenz, sondern And 
auch von dem relativen Brechungsquotienten der beiden Mittel höcl 
ab. Das angeregte Bedenken würde nun seine Erledigung fin- ( s * i 
den, wenn nachgewiesen würde, dass als nothwendige Folge aus 
den Principien der Undulations-Theorie sich ergäbe, dass, falls a ^ s 
der relative Brechungsquotient der Einheit gleichkommt, die In- mit 
tensität des gebrochenen Strahles der des einfallenden gleich wird, wer ' 
die Intensität des reflectirten Lichtes aber verschwindet; dieser e ^ ei
	        
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