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Erste Abtheilung. Viertes Capitel.
ist man in den Stand gesetzt, leicht aus einer natürlichen Dop-
pelspathmasse ein Parallelepipedum herzustellen, dessen Seiten-
Fig. 26. Fig. 27.
flächen Rhomben mit den oben angegebenen Winkeln sind, Fig. 27;
man nennt ein solches Parallelepipedum ein Rhomboeder. Ein
Doppelspath-Rhomboeder R, Fig. 28, werde mittelst eines Kork-
Fig. 28. Stückes K in eine Metallhülse C von cylindri-
scher Gestalt so befestigt, dass eins seiner Flä
chenpaare senkrecht auf die Axe der Hülse zu
stehen kommt. Die Hülse trage an einem Ende
die Metallplatte mm, die in ihrer Mitte eine
kleine, etwa kreisrunde Oeffnung oo hat. Bei
einer Dicke des Rhomboeders von 20 mm be
trage der Durchmesser von o o 2 mm oder weniger; bei grösse
rer Dicke kann man oo in demselben Verhältnisse grösser neh
men. Lässt man nun auf mm einen Zug paralleler, irgendwie
gefärbter Lichtstrahlen in der Richtung der Hülsenaxe auffallen,
so trifft auf den Krystall R ein Bündel paralleler Strahlen, des
sen Querschnitt der Oeffnung oo gleich kommt. Wir fangen das
aus dem Krystalle heraustretende Licht auf einem Schirme SS,
Fig. 29, auf, den wir senkrecht zur Axe des Instrumentes auf-
Fig. 29.
pflanzen. Auf SS nehmen wir als
dann zwei gleich helle Bilder der
Oeffnung von der Farbe des auffal
lenden Lichtes wahr, die dieser an
Grösse gleichkommen. Das eine
von ihnen hat seinen Mittelpunkt
in dem Durchschnitte a' der Axe
und des Schirmes; es verdankt mithin seine Entstehung einem
Lichtcylinder, der die gerade Fortsetzung des auffallenden Strah
lenbündels ist. Das zweite Bild aber hat seinen Mittelpunkt ab-