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Von den Blasinstrumenten.
aneinandergränzenden Theile bestimmt ist. Allein der Unterschied
findet von den cylindrischcn Rohren Statt, daß die Längen dieser Ab
theilungen nicht mehr nothwendig unter einander gleich sind, und
von der Gestalt der Röhre abhängen.
Man braucht auch als Orgelpfeifen eine besondre Art Flöten
werke, welche Rohrflöten (tuyaux ä cheminee) iSslf.VI. Fig-.40,
genannt werden. Sie bestehen aus einer übrigens gedeckten Pfeife,
in deren Deckel aber ein kleines rundes Loch angebracht ist, in wel
ches eine Röhre AB, von ihm mit gleichem Durchmesser, eingefügt
wird, die an beiden Enden offen und im Verhältniß zur Pfeife sehr
kurz ist. Die Tonhöhe dieser zusammengesetzten Pfeifen steht in der
Mitte zwischen der der ganz gedeckten und ganz offenen; ihr Klang
aber ist etwas anders, und man bedient sich ihrer aus diesem
Grunde, um mehr Mannichfaltigkeit in das Spiel zu bringen.
Oesters giebt man Röhren eine kegelförmige oder hyperbolische
Gestalt, um den Ton an einem Puncte oder nach einer bestimmten
Richtung zu verstärken. So suchen harthörige Personen, um besser
zu hören, Hülfe im Gebrauch einer kegelförmigen Röhre, Hör
rohr (eoruet acoustique) genannt, die sie mit der Spitze in ihr
Ohr stecken; und in dem Fall, wo man die Stimme sehr weit
erschallen lassen oder ihre Starke sehr vermehren will, wie bei dem
Schiffscommando, spricht man in kegelförmige oder hyperbolische
Röhren hinein, indem man die ausgeweitete Qeffnung derselben
nach dem Orte kehrt, wohin der Schall gelangen soll. Die Wir
kungsart dieser Instrumente ist lange Zeit unerklärt gewesen; btc
mathematischen Untersuchungen von Poisson jedoch haben eine
sehr wahrscheinliche Lösung des Räthselhaften, was bei ihnen Statt
findet, gegeben, indem dadurch nachgewiesen worden ist, daß, wenn
eine, durch feste Wände begränzte, Luftsäule an einem ihrer Enden
erschüttert wird, die Weite der Excursion der, am andern Ende gele
genen, Lufttheilchen, vermöge der Gestalt der Röhre, weit stärker
nach einer gewissen Richtung, z. B. der Axe der Röhre werden
kann, als bei einer, in gerader Richtung fortwirkenden, Erschütte
rung möglich gewesen wäre; wodurch diese Theilchen die Fähigkeit
erlangen, mit sehr vermehrter Stärke durch ihre Pulsationen auf
die umgebende Luftmasse in der Richtung zu wirken, nach welcher
ihre Geschwindigkeit in außergewöhnlichem Grade vermehrt wor
den ist.
Von den Flöten und den, mit Seitenlöchern versehe
nen, Blasinstrumenten.
Was wir bisher in Betracht zogen, waren Röhren von ver-
schiednen Längen, theils an beiden Enden offen, theils an einem
verschlossen, immer aber mit ununterbrochen fortlaufenden Wänden«
Man verfertigt jedoch auch sehr wohlklingende Instrumente aus