260 Mechanische und chemische Wirkungen
Diese Resultate giebt die Theorie an die Hand, und weist der
Calcul noch in ihren nähern Umständen nach. Auch die Erfahrung
stimmt vollkommen damit überein, wie ich mich selbst überzeugt habe.
Die Erscheinungen, welche die Mineralien darbieten, welche
fähig sind, durch Wärme elektrisirt zu werden, sind den eben beschrie
benen so analog, daß man nicht zweifeln darf, die Natur habe durch
sie solche Apparate verwirklicht, d. i. el. Säulen, bestehend aus einer-
unendlichen Anzahl paralleler Platten. Die bloße Darlegung der
Thatsachen (im vierzehnten Capitel) wird hinreichen, diese Wahrheit
einleuchtend finden zu lassen^.
ELlftes Capitel.
Mechanische und chemische Wirkungen, welche durch
elektrische Entladungen hervorgebracht
werden^.
Schon mehrmals hat sich uns die Bemerkung dargeboten, daß
die auf der Oberfläche der Leiter verbreitete El. einen Druck gegen
die atmosphärische Luft ausübt, welcher, da er im Verhältniß des
Quadrats der Dicke der el. Schicht zunimmt, stark genug werden
kann, den Widerstand zu besiegen, den ihr die Luft entgegensetzt.
Dann entweicht die El. durch einen Entladungsschlag, indem sie die
Lufttheilchen aus einander treibt. Es läßt sich hienach voraussetzen,
daß die El. bei stärkern Graden der Anhäufung fähig werden wird,
sich auch durch weit dichtere Substanzen, als die Luft ist, hindurch
zu entladen und selbst den Zusammenhang ihrer Theile zu trennen.
Wirklich findet sich dies durch die Erfahrung bestätigt.
Keine Vorrichtung eignet sich besser dazu, diese Umstände nach
zuweisen, als die Leydner Flasche oder Batterie. Zrtz der That, wenn
man die Verbindung des innern und äußern Beleges einer solchen
durch irgend einen Körper vermittelt (was man nennt, einen Um
lauf bilden oder den Kreis oder die Kette schließen), so
werden die ganzen Quantitäten El., welche sich auf diesen Belegun
gen angesammelt finden, sich auf einmal durch diesen Körper hin
durch entladen, um sich zu vereinigen, und werden hiebei die ihrer
* Biot faßt Mt eine kurze Darstellung der thermoelektrischen Erscheinungen
am Turmalin folgen. Mit Fleiß jedoch habe ich sic, mit Vervollständigung nach
den neuern Erfahrungen, für das vierzehnte Capitel aufgespart, wohin sic un
streitig mehr gehört, zumal da die Uebereinstimmung der elektrischen Krystalle mit
den Säulen aus belegten Glasplatten wohl noch keineswegs so entschieden seyn
möchte, als Biot anzudeuten scheint.
** Da Biot dieses Capitel etwas dürftig abgehandelt hat, so habe ich diese
ausführlichere Darstellung an seine Stelle gesetzt.