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Galvanische Spannuugsreihe.
die wenigstens dem Grade nach veränderten elektromotorischen Eigen
schaften, welche die Metalle im Laufe des Geschlossenseyns der Kette
annehmen, wovon wir in einem spätern Capitel unter dem Namen
der Ladungsphänomene ausführlicher handeln werden.
Dreizehntes Capitel.
Von der Galvanischen Spannungsrcihe der Körper.
Schon im ersten Capitel S. 20 lernten wir im Condensator
ein Mittel kennen, welches die Ausmittelung der galvanischen Span
nungsreihe, d. h. der Ordnung, in der sich die Metalle vom positiv
sten zum negativsten folgen, gestattet. Dieses Mittel bestand darin,
daß wir von zwei Metallen, die sich mit geglätteter Oberfläche be
rühren, das eine isolirt abheben, seine durch die Berührung erlangte
El. an den Condensator übertragen, und nach einigemal wieder
holter Operation die El. prüfen, die der Condensator durch die wie
derholte Uebertragung angenommen hat. Es geht zugleich aus den
frühern Erörterungen hervor, daß man sich bei diesem Verfahren
eines Condensators aus demselben Metalle zur Prüfung aller Me
talle bedienen könne, wofern man nur die Metalle selbst sich mit
hinlänglich großen und glatten Oberflächen berühren läßt, bei der
Uebertragung aber den Condensator jedesmal nur in einem Puncte
berührt.
Dieses Mittel, wiewohl es andern an Empfindlichkeit ohne Ver
gleich nachsteht, hat doch vor allen andern den Vorzug voraus, daß
dabei die Metalle gänzlich ohne Zwischenwirkung feuchter Leiter ge
prüft werden können, deren verändernde Wirkung auf die Metalle
wir im vorigen Capitel durch so augenfällige Erscheinungen kennen
gelernt haben. Es ist daher zu bedauren, daß wir keine einzige
umfafiende Versuchsreihe, welche nach diesem Verfahren angestellt
worden wäre, besitzen, um so mehr, da nach S. 24 seine Empfind
lichkeit größer ist, als die der folgenden, gewöhnlich in Anwendung
gezogenen, Anwendungsart des Condensators, die von erwähntem
Uebelstande ebenfalls nicht ganz frei ist.
Diese besteht darin, daß man ein Metall einerseits in directe
Berührung mit dem Metall des Condensators, andrerseits in Gemein
schaft mit dein Erdboden durch den Finger oder einen andern feuch
ten Leiter setzt, ganz wie in Vers« 6 S. 16, wo man das elektrische
Verhältniß, was zwischen dem angewandten Metall und dem Metall
des Condensators Statt findet, erfährt. Will man nach diesem Ver
fahren das elektrische Verhältniß eines Metalls auch gegen andre
Metalle, als das des Condensatoxs prüfen, so ist man genöthigt,
das eine der sich berührenden Metalle, dessen El. am Condensator
entladen wird, durch einen feuchten Leiter von letzterm zu trennen.