Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

Vorwort. 
ix 
Ich bin weit von der Vorstellung entfernt, durch die nach 
folgende Darstellung diese Widersprüche beseitigt zu haben, noch 
weniger erwarte ich, allen Physikern durch dieselbe genügen zu 
können, was im Grunde bei dem directen Gegensatz ihrer An 
sichten unmöglich wäre. Es ist vielmehr meine eigne Ansicht, 
daß noch sehr viel Erfahrungen in diesem und in verwand 
ten Gebieten nöthig sind, ehe wir dahin gelangen werden, 
eine Grundansicht über die galvanische Kette mit Sicherheit 
als die einzig mögliche und wahre zu Grunde legen zu können; 
und daß bis dahin der Werth der verschiedenen Darstellungs 
arten dieser Lehre nur nach der relativ größer» Leichtigkeit 
und Harmonie mit den übrigen gangbaren Ansichten, mit wel 
cher die Erscheinungen dadurch repräsentirt werden können, abzu 
messen sey. 
In dieser Rücksicht hat cs mir am zweckmäßigsten geschie 
nen, folgenden Weg einzuschlagen — durch den ich jedoch andere 
Wege der Darstellung nicht ausgeschlossen haben will. Bei Fest 
stellung der Principien, von welchen die Einrichtung der Vol- 
ta'schen Säule und der wirksamen geschlossenen Ketten abhängt, 
ters mit einem flüssigen gar keine wahrnehmbar zu machende El. rege wer 
den und auch nach ihm die chemische Wirkung von keiner elektrischen beglei 
tet seyn; doch aber bei Berührung flüssiger Körper mit flüssigen sehr nam 
hafte ElektricitätSentwickclung erfolgen, von der er bei geschloffenen Ketten 
aus flüssigen und einem festen Leiter den ganzen Effect der Strömung ab 
hängig macht, wahrend ihn gerade Davy vernachlässigt (Pogg. Ann.IV. 
316. 454). — Nach de la Rive hängt alle Strömung, ija selbst der 
elcktroskopische Galvanismus von chemischer Einwirkung der Flüssigkeiten 
oder der Luft auf die Metalle ab. — Nobili anderseits macht alle Ket 
ten zu thermoelektrischen. — Nach einigen wirken die flüssigen Leiter in der 
Kerle eigentlich als Nichtleiter und lasten blos eine vertheilcnde Wirkung 
der Metalle durch sich hindurch; nach andern strömt die Elektricität durch sie 
hindurch, während sie sich selbst passiv verhalten; nach Pohl beruht die 
Leitung der El. auf: „einem undulatorischcn Wechsel positiv und negativ elek 
trischer Erregung, die in den Metallen sich noch in einem Zustande embryo 
nischer Unaufgeschloffenheit, in den Flüssigkeiten aber in einer für die nähere 
Prüfung auf das Entschiedenste ausgebildeten Sonderung, gleich dem Gegen 
satze der magnetischen Polarität, versichlbart."
	        
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