Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Thermoelektrische Ketten. 
chene metallische Continuität des Bogens wesentliches Erfoderniß. 
Ein Blatt Papier, ein Goldschlägerhäutchen oder eine mit Wasser 
benetzte Pappscheibe zwischen die Metalle am kalten Berührungs 
punct geschoben, hebt alle Wirkung auf. Die Wirkung ist dagegen 
um so stärker, je vollkommener die metallische Continuität lst; daher 
sie, durch Schmelzung mit einander verbunden, stärker wirken, als 
wenn sie sich blos äußerlich berühren. 
Die Gegenwart der Luft ist ohne Einfluß auf die Erregung 
der thermoelektrischen Strömung, denn unter der Glocke einer Luft 
pumpe bei 44- Lin. Barometerstand, gab eine Kette von Wismuth 
und Kupfer eine Abweichung von gleicher Art und Größe, als nach 
zugelassener Luft, wenn in beiden Fällen die Temperaturdifferenz die 
selbe war. 
Die Wirkung bleibt auch gleichgeartet, wenn durch die Hitze 
der einen Berührungsstelle eins der sich berührenden Metalle in 
Fluß kommt. 
Es ist nicht Kupfer und Wismuth allein, welche, auf die an 
gegebene oder irgend eine Art zum geschlossenen Kreise combinirt 
durch ungleiche Temperatur der Berührungsstellen Wirkungen auf 
die Magnetnadel äußern, sondern je zwei beliebige Metalle, auf solche 
Art combinirt, zeigen ein ähnliches Verhalten, nur in verschiednen 
Graden der Stärke. In Bezug auf die oben angegebene Ansicht von 
der Ursach der thermoelektrischen Ströme theilen sich hiebei die Me 
talle, je zwei und zwei zusammengefügt, in zwei Klassen, indem bei 
den einen, wie bei Zink mit Wismuth, Zink mit Silber, Antimon 
mit Silber u. s. w. der Strom von der erwärmten, bei den andern. 
Wie bei Wismuth und Kupfer, Blei und Silber u. s. w. von der 
erkälteten Berührungsstelle ausgeht, wobei das Verhältniß der Me 
talle zu einander wie in der gewöhnlichen galvanischen Spannungs 
reihe angenommen wird. 
Wollten wir jedoch, was für die Einheit der Betrachtung im 
Gebiet der thermoelektrischen Erscheinungen nicht unvortheilhaft ist, 
den Ausgangspunct des Stroms stets bei der wärmern Stelle an- 
nehmen, so würden wir, um die beobachtete Richtung der Ablen 
kung der Nadel zu erklären, zugleich annehmen müssen, daß in den 
Fällen, wo er, wie bei Wismuth und Kupfer, nach ihrem Verhält 
niß in der galv. Spannungsreihe betrachtet, thatsächlich von der 
kältern Stelle ausgeht, hier durch die Temperaturdifferenz eine Um- 
kehrung dieses Verhältnisses Statt gefunden habe, und unter dieser 
Voraussetzung würde sich für die thermoelektrischen Erscheinungen 
eine andre Reihe der Metalle ergeben, als diejenige,'die wir unter 
dem Namen der galvanischen Spannungsreihe kennen. 
Da sich unter letztrer Annahme die Richtung der Ablenkung, 
welche einer Magnetnadel durch je zwei combinirte Metalle ertheilt 
werden muß, leichter übersehen läßt, so wollen wir sie bei Aufstel 
lung der thermoelektrischen Reihe zu Grunde legen, in welcher
	        
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