Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Vorwort. 
habe ich die Flüssigkeiten schlechthin als Leiter betrachtet, ohne 
noch eine elektromotorische Wirkung derselben auf die Metalle in 
Rücksicht zu ziehen. Nicht nur ist dieses der bisher am 
gewöhnlichsten angenommene Ausgangspunct, und der zugleich 
die einfachste Repräsentation der Erscheinungen zuzulassen scheint, 
sondern ich habe auch durch specielle Versuche, die man im 12. 
und 21. Capitel finden wird, gezeigt, theils daß gewisse Gegen 
gründe, welche man gegen diese Darstellung aufgestellt har, in 
der That der Beweiskraft ermangeln; theils, daß die sogenannte 
erregende Oberfläche in der That nicht vorzugsweis der Sitz der 
elektrischen Erregung seyn könne. In dem elektrochemischen Theile 
dieses Werks habe ich dann durch nähere Bestimmung der Art, 
wie die Leitung des Stroms durch die Flüssigkeiten bewirkt 
wird, nachzuweisen gesucht, wie alle die so erhaltenen Resultate 
noch gültig bleiben müssen, wenn man selbst den Flüssigkeiten 
eine elektromotorische Wirkung auf die Metalle zugesteht, die 
man ihnen in der That nach den Versuchen S. 454 nicht ab 
sprechen kann. 
Zn Darstellung der Umstände, von welchen die quantita 
tiven Verhältnisse der Wirksamkeit galvanischer Ketten abhängen, 
bin ich nicht sowohl der Ohmschen Theorie gefolgt, als ich 
durch Erfahrungen nachgewiesen habe, daß ihre wesentlichsten 
Folgerungen sich in der Wirklichkeit bestätigen. Ich habe mich 
wohl gehütet, irgend eine Folgerung dieser Theorie — von der 
ich mich übrigens nicht scheue zu behaupten, daß durch sie erst 
Sinn in die Wirkungsverhältnisse der galvanischen Kette gekom 
men ist — über diese Gränzen auszudehnen. Diese Darstel- 
lungswekse glaubte ich dem Charakter dieses Werks, jene Aner 
kennung glaube ich dem Verdienste des Urhebers jener Ver 
knüpfung schuldig zu seyn 
* Die Ohmsche Theorie sagt allerdings weder etwas von der condcn- 
sirten El. an den Berührungsflächen zweier Metalle, noch von dem Wider-
	        
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