Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Maß der Stärke de6 Stroms. 
angeordnet ist. Er ist Taf. VIII. Fig*. 27 im Durchschnitt, und 
sein oberes Blatt Fig. 28 der Fläche nach verzeichnet^. 
Es leuchtet ein, daß, wenn man bei dein vorigen Verfahren 
den Multiplicator- oder Schließungsdraht, anstatt ihn senkrecht auf 
die Richtung der Nadel zu stellen, parallel damit ließe, wie bei dem 
Verfahren, wo man die Ablenkungen beobachtet, man in der Anzahl 
der beobachteten Oscillationen kein genaues Maß mehr für die Starke 
des Stroms finden würde, weil hier bei jeder verschiedenen Starke 
des Stroms die Lage des Gleichgewichts der Nadel zwischen der 
Richtung deS magnetischen Meridians, in die sie durch die Erdkraft 
gedreht zu werden strebt, und der darauf senkrechten Richtung, wel 
ches die Richtung der vom Draht ausgehenden Kraft ist, eine andere 
seyn würde, und vermöge dessen auch nur jede dieser beiden Kräfte 
mit einem gewissen veränderlichen Antheil ihrer Kraft wirken könnte, 
die Nadel in diesen Punct zurückzuführen. Nur in sofern, als man 
die Wirkung der magnetischen Erdkraft zuvor so weit neutralisirt 
hatte, daß sie aus der Acht gelassen werden könnte, ließe sich dieses 
Verfahren anwenden. Biot hat in der Lehre vom Elektromagne 
tismus einen, allerdings nur in den Händen eines sgeschickten 
Experimentators brauchbaren. Weg hiezu beschrieben, weshalb ich 
hier nicht besonders davon spreche, und zwar um so weniger, da 
die vorige Anwendungsart dieses Mittel entbehrlich macht. 
Will man jedoch zwei Ströme blos in so fern vergleichen, ob 
der eine stärker oder schwächer als der andere ist, ohne ein genaues 
Maß derselben zu verlangen, so kann man allerdings auch dem Mul 
tiplicator die gewöhnliche Lage lassen, wo seine Windungen der Nadel 
parallel sind, ohne die Erdkraft vorher zu neutralisiren; indem jeden 
falls derjenige Strom der stärkere ist, welcher die Nadel in schnellere 
Schwingungen versetzt. 
So weit das Wesentliche der zur Messung dienenden Versah- 
rungsarten» Jetzt haben wir noch von verschiedenen Vorsichtsmaß 
regeln und Rücksichten zu sprechen, die bei diesen Messungen zu neh 
men sind, und mit denen es unerläßlich ist, sich bekannt zu machen, 
wenn man irgends auf vergleichbare Resultate rechnen will. 
Was zuvörderst das Verfahren bei der Zählung anlangt, so ist 
cs, um diese mit der größtmöglichen Genauigkeit vorzunehmen, zweck 
* Der Streifen cbad, Taf. VIII. Fig. 27, ist mit seinem untern Blatte 
bc in das Holz des Untersaßes ciiigelasscn und befestigt, welcher die Glocke trägt. 
« ist ein ifolirender Zwifchenkörpcr, welcher die außerhalb der Glocke hervortreten 
den breiten Fortsätze des obern und untern Blattes trennt, f und g sind mit 
Quecksilber zu füllende Metallschalcheii, in welche möglichst dicke und kurze Drahte 
von den Elerrromotorplatten aus geleitet werden. Auf deut obern Blatte ist eine, 
m h, Fig.28, sichtbare Oeffnung zum Einbringen der untern Nadel in den Strei 
fen eingeschnittcn. Bei der Messung durch das Verfahren der Oscillationen erhal 
ten die Nadeln die durch die punttirte Linie angedeutete Stellung gegen de« 
Streife-,.
	        
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