Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Maß der Starke des Stroms. 
weggelassen hat, um die hiedurch erfolgende Verminderung der Wir 
kung zu messen, etwa dadurch ein Mittel aus mehrern Beobachtun 
gen erhalten wollen, daß man es nun wieder in die Kette hinzu 
nimmt, und jetzt sofort die Kraft von Neuem mißt, denn man wird 
finden, daß die Kraft dann im Anfange größer, oft viel größer ist, 
als bei dem constante» Zustande, bevor das Plattenpaar aus der 
Kette gelassen war, und nur allmälig erst wieder zu diesem constan- 
ten Stande zurückkehrt. Zn der That ist die Erstwirkung, welche 
man nach dem Wiederhereinnehmen der Platten in die Kette beob 
achtet, zusammengesetzt aus der constant gebliebenen Wirkung der in 
der Kette gebliebenen Platten und der durch das Weglassen aus der 
Kette verstärkten Kraft der wieder hineingenommenen Platten *. 
Man muß daher, wenn dieselbe Kette nachher noch zu weitern 
Versuchen oder zu einer Wiederholung der ersten dienen soll, die 
Kette erst wiederum eine geraume Zeit geschlossen stehen lassen, bis die 
Wirkung der wieder hinzugenommenen Platten sich mit der Wirkung 
der in der Kette gebliebenen merklich ausgeglichen hat, welches, wenn 
die Platten nicht zu lange aus der Kette gelassen wurden, in der 
That bald geschieht, indem die Kette dann wieder ihren vorherigen, 
merklich constante», Stand der Kraft annimmt. Bei einem, des 
halb angestellten, Versuche fand ich, daß hiebei kein Entgegenkom 
men der in der Kette gebliebenen und der wieder hinzugenommrnen 
Platten Statt findet, so daß etwa, während die Wirksamkeit der 
letzter» allmalig wieder abnimmt, zugleich die der erstem zunähme, 
vielmehr bleiben die ersten auf ihrem konstanten Zustande, und bloS 
die Wirksamkeit der letzten deprimirt sich allmälig wieder so, um der 
der ersten parallel zu werden. Doch will ich dieses Resultat nicht 
für allgemein ausgeben, da ich die Beobachtung blos für einen ein 
zigen Zustand der Kette gemacht habe. 
Bei manchen Versuchen, wo ein Mittel aus mehrern Beobach 
tungen zu ziehen ist, kann diese Schwankung in der Kraft der aus 
der Kette gelassenen Platten sehr lästig werden. Ich bin später auf 
ein Mittel verfallen, wodurch sich dieselbe ganz oder fast ganz be 
seitigen läßt, welches darin besteht, daß man, so wie man z. B. 
eine Kupfer- und Zinkplatte aus der Kette wegläßt, sie sofort für 
sich, durch Ueberleitung ihrer Drähte in zwei Q-uecksilbergefäße 
schließt, die durch einen Draht verbunden werden, der dem Draht 
des angewandten Multiplicators an Länge ungefähr gleich ist. Nimmt 
man die Platten dann wieder in die ursprüngliche Kette hinein, so 
werden sie im Allgemeinen keine in Betracht kommende Schwankung 
zeigen, oder wenn das, hiebei nicht wohl zu vermeidende, augen 
blickliche Ungeschlossenseyn der Platten während des Herausziehens 
* Es betrifft übrigens die Wiederherstellung der Wirkung durch das Weg 
lassen aus der Kette nur die negativen Platten in merklichem Grade, wie ich 
mich überzeugt habe.
	        
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