Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

200 Mathematischer Ausdruck der Stromkrast. 
stets zur Messung des Leitungswiderstandes des Ueberganges ange 
wandt habe, nur daß ich in der Regel den Werth von b durch ein 
Mittel aus mehrern Beobachtungen hergeleitet. 
Daß der eigenthümliche Widerstand des flüssigen Leiters in dem 
Fall, wo der O-uerschnitt desselben mit der erregenden Oberflache 
gleichmäßig wächst, dieser Oberfläche umgekehrt proportional sey, 
habe ich durch eine combinatorische Versuchsreihe gefunden, bei wel 
cher erregende Oberfläche und Abstand der Platten in anschließenden 
Zellen beide successiv abgeändert wurden. Daß dieser Widerstand hin 
gegen in einem geringern Verhältnisse als dem umgekehrten der erregen 
den Oberfläche wächst, wofern man bei gleichbleibender Masse der 
Flüssigkeit in einem weiten Troge blos die erregende Oberfläche successiv 
abändert, läßt sich leicht dadurch finden, daß, wenn man den durch 
Versuche bestimmten Widerstand, der von der erregenden Oberfläche 
abhängt und den ebenfalls durch Versuche bestimmten Widerstand, 
der vom Schließungsdraht abhängt, zusammenaddirt, der Gesammt- 
widcrstand dadurch nicht repräsentirt zu werden vermag; ja, wie 
ich mich überzeugt habe, bei Weitem nicht repräsentirt zu werden 
vermag, wenn der Abstand der Platten in der Flüssigkeit sehr 
groß ist. 
Fraglich ist noch, ob das Fehlende ganz oder nicht ganz durch 
den eigenthümlichen Widerstand der Flüssigkeit repräsentirt werden 
könne; und dies läßt sich nur durch Versuche ausmitteln, bei denen 
Abstand der Platten, erregende Oberfläche und Drahtlänge zugleich 
abgeändert werden. Ich hoffe, diese Versuche noch anstellen zu 
können. 
6) Bezeichnen wir die Größe der erregenden Oberfläche einer 
galvanischen Kette durch in, so läßt sich darthun, daß die Kraft 
dieser Kette proportional ist dem Ausdruck 
A in A 
c -j- e in c 4- e 
in 
worin A bei gleichbleibender elektromotorischer Kraft gleich 1 gesetzt 
werden kann, und worin c und e konstante Größen sind, die sich 
durch die Versuche selbst bestimmen lassen, und über deren Abhän 
gigkeit von den betreffenden Umständen ich auf meine galvanischen 
Maßbestimmungen verweise. Von den dort anzuführenden Versuchs 
reihen entlehne ich folgende. Darin bezeichne O die einfache erre 
gende Oberfläche, die für Kupfer und Zink gleich genommen wurde; 
ll den Abstand der Platten; F die Leitungsflüssigkeit; t einen Zeit 
theil von -f- Secunde; N diejenige Anzahl von t, welche unter dem 
bloßen Einfluß der Erdkraft gebraucht wurde. Es sey ferner ~ = 
e
	        
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