Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

238 Vom Leitungswiderstande in der Flüssigkeik. 
die Langen der Rohren, in denen sich die in die Kette gebrachten 
Flüssigkeiten hiebei befanden, gelangte er zu folgenden Resultaten 
Das Leitungsvermögen des Wassers wird schon durch die Auf 
nahme von blos -xff- Kochsalz etwa um das llfache, von - 3 4- 
Kochsalz um das 18fache, von Salmiack aber in noch viel stär- 
kerm Verhältnisse verstärkt Weingeist von 84 p. C. leitete 
ungefähr 12 mal bester als absoluter, der sich fast wie ein Isolator 
verhielt. Rectificirtes Terpen tim öl verhielt sich ungefähr wie 
84 procentiger Weingeist; Aether wie absoluter Alkohol. 
Nach Walcker* ** *** ^* standen die salzs. Salze der Alkalimetalle, 
zu t 4- in Wasser gelöst und mit einem Plattenpaare von Zink und 
Silber mittelst des Multiplicators geprüft, in folgender Ordnung 
hinsichtlich ihres Leitungsvermögens: Salz von Kali, Natron, 
Ammoniack, Baryt, Strontian, Kalk, Magnesia. 
Dieses verdient in sofern Aufmerksamkeit, als dies dieselbe Ordnung 
ist,' in welcher im Allgemeinen die Verwandtschaft dieser Basen zu 
Säuren steht. 
Was den Einfluß der Concentration der Lösungen auf ihr Lei- 
tungsvermögen betrifft, so glauben sowohl Gay-Lussac und Th«« 
nard ff, als Marianini ffff das Resultat gefunden zu haben, 
daß cs für Säuren und Salze im geraden Verhältniß der Menge 
dieser Substanzen zunimmt, welche sich im Wasser aufgelöst findet, 
so lange sich die Flüssigkeit nicht höhern Concentrationsgraden nähert, 
dann aber in geringerm Grade wächst. Doch muß man gestehen, 
das; ihre Verfahrungsarten nicht geeignet waren, zu einem genauen 
Maße jener Proportionalität zu führen; und man kann daher bis 
jetzt blos als erwiesen dadurch ansehen, daß die Wirksamkeit der 
Salz- und Säureauflösungen wenigstens bei höhern Graden der 
Sättigung in einem geringern Verhältniß als diese Concentration 
* Die Röhren waren mit Korkstöpscln verschlossen, durch welche metallische 
Drähte in die Flüssigkeit ragten; Pfaff giebt aber nicht an .von welchem 
Metalle. 
** Es erhellt aus diesen Resultaten, durch wie geringe Beimischungen schon 
das Lcitungsvcrmögeu des Wassers beträchtlich modificirt werden kau». Deßhalb 
iss auch destillirtcs Wasser, wenn cs aus verschiedene Weise und nicht mit gleicher 
Sorgfalt bereitet ist, keineswegs für identisch hinsichtlich seines Leitiingsvermögeus 
anzusehen. Hievon hat sich 11. a. Walcker (Pogg. Ann. IV. 96) überzeugt. — 
Auch nach Cavendish leitet Sccwasscr 160mal und eine gesättigte Auflösung 
von Secsalz 720 mal besser als destillirtcs Wasser. 
*** Pogg. Ann. IV. 102. — Walckcr hat auch die Reihenfolge der 
Salze des Natrons mit verschiedenen Säuren, ebenfalls zu 4»- in Wasser gelöst, 
«angegeben. Diese weicht sehr ab von der Folge, in welcher diese Salze in Ra 
tria ui ui's Reihe stehen. Allerdings gilt diese in Bezug auf Kupfer und Zink, 
nicht auf Silber und Zink; doch sollte man kaum hiedurch so große Abweichn», 
gen erklärlich finden. 
-¡- Gilb. XXXVIII. 136. 
VT Saggio. 191.
	        
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