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Von der erregenden Oberfläche.
zunimmt, ein Umstand, mit dem auch Walcker's *, wiewohl eben
falls kein bestimmtes Maß gewahrende, Versuche übereinstimmen.
Wir haben jetzt noch eine Vergleichung des Leitungswiderstans
des in den Flüssigkeiten und festen Körpern bei Gleichheit der Dimen-
j fronen beider anzustellen. Die übereinstimmenden Versuche der Phy-
! fiker haben gelehrt, daß jener ohne Vergleich größer als letzterer ist.
So führt Cavendish** an, daß Eisendraht 400 millionen-
mal besser als destillirtes Wasser leite; und P faff *** fand, daß eine
zwischen vergoldeten Messingplatten befindliche conc. Salmiackauflö-
sung, welche doch zu den beßten Leitern gehört, einen Querschnitt von
i 6 Quadratzoll haben mußte, um, anstatt eines Eisendrahts von 4-r4 3 7r
Quadratzoll in die Kette substituirt (bei Gleichheit der Längendimension)
dieselbe Ablenkung der Magnetnadel hervorzurufen, woraus denn fol
gen würde, daß Saliniackauflösung zwischen Goldplatten einen etwa
, 247416 mal großem Leitungswiderstand hervorbringt als Eisen. Dieses
Resultat wird sich jedoch unstreitig nach den verschiedenen Wirkungs
perioden der Kette modistciren, wie eigne in diesem Bezug von mir
angestellte Beobachtungen lehren; die man in meinen galvanischen
Maßbestimmungen finden wird.
Einuudzwanzigstes Capitel.
Von der erregenden Oberfläche.
Wir haben im 16ten Cap. S. 172 angegeben, was man unter
erregender Oberfläche zu verstehen habe, und die Umstände erörtert,
von welchen es abhängt, daß eine Vergrößerung derselben zur Ver
stärkung der Wirksamkeit der Kette beiträgt, Umstände, welche darin
begründet liegen, daß der Widerstand des Uebergangs und in Ket
ten, wo der Querschnitt der Flüssigkeit mit der erregenden Ober
fläche in gleichem Maße wächst, auch der eigenthümliche Widerstand
der Flüssigkeit im geraden Verhältniß der erregenden Oberfläche ab->
l nimmt. Durch eine richtige Anwendung der ir jenem Capitel erör
terten Grundsätze wird man alle durch Abänderung der erregenden
Oberfläche in der Kette entstehenden Aenderungen ihrer Kraft leicht
voraussagen können. Indeß halte ich es doch nicht für überflüssig,
diesen Gegenstand hier noch einer besondern Betrachtung zu unter-
* Pogg. IV. 104. — Nach Ritter (phys. chem. Abh. II. 304) wirken
Battericcn mit heißer ganz gesättigter Kochsalzanflösnng jederzeit, und von
Anfang an, schwächer als andre mit heißer, aber etwa mir halb gesättigter.
** Philos. iraiisact. LXVI. 198. — Er beschreibt die Art nicht, wie er
sein Resultat fand; nach d in Bcistchendcn zu urtheilen, geschah cs jedoch mittelst
Entladung einer Lcydncr Flasche.
*** Elektromagnetismus S. 98.