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Vom Wogen der Kraft in der Kette.
in dieser Hinsicht prüfen will, und wie es allen Anschein hat, in
gleichen Verhältnissen.
So sagt Gilbert*: „Verbindet man zur Zeit, da die Säule
am wirksamsten ist, beide Enden derselben durch einen Draht, so
ist nicht nur während der Zeit, da diese Kette geschlossen ist, son
dern auch noch einige Zeit darauf, nachdem der Draht fortgenom
men worden, keine galvanische Empfindung aus der Säule zu erhal
ten; gerade so, als müßte sie sich erst wieder allmälig mit Galva
nismus laden." Für die Verbrennungserscheinungen ist schon oben
derselbe Umstand erwähnt worden, und Ritter** hat ihn sehr
allgemein für alle Wirkungen der Säule nachgewiesen.
Marianini *** hat neuerdings ganz besonders die Abnahme
der elektroskopischen Wirkungen der Säule durch vorhergegangene
Schließungen und die Wiederherstellung derselben durch Oeffnung
der Säule Versuchen unterworfen; und die so gefundnen Resultate
stimmen ebenfalls sehr genau mit den Datis zusammen, welche im
Vorigen über die Abnahme und Wiederherstellung der eigenthüm
lichen Wirkungen der geschlossenen Ketten enthalten find. Die
Vergleichung der Wirkungen geschahe an einem Becherapparate mit
telst eines Volta'schen Strohhalmelektrometers, welches freilich weder
ein genaues Maß noch Schätzung hinreichend kleiner Differenzen
zuließ. Ich begnüge mich hier mit Anführung der allgemeinen Re
sultate, welche M a rianini aus seinen Versuchen zieht; von denen
jedoch manche wohl nur unter einiger Einschränkung gültig seyn
möchten.
1) Die Abnahme der Spannung der Pole einer Säule ist am
schnellsten unmittelbar nach der Schließung, verlangsamt sich immer
mehr und erreicht eine Gränze, über welche hinaus die Spannung
nicht oder fast nicht merklich weiter sinkt ff.
2) Je größer die Anzahl der Plattenpaare einer Säule ist, um
so größer ist der Verlust an Spannung, den sie in einer gegebenen
Zeit erfahrt, und um so später erreicht sie die Gränze, von welcher
an keine weitere Verminderung der Spannung Statt findet.
3) Der Verlust an Spannung ist um so rascher, je besser lei
tend die Flüssigkeit einer Säule ist; die Gränze der Abnahme wird
um so später erreicht, und der Verlust an Spannung vor Errei
chung dieser Gränze ist um so größer. — Aehnliche Resultate gel
ten , wenn man das Lcitungsvermögcn deS schließenden festen Lei
ters abändert.
* Gilb. VII. 171.
** Gilb. VIII. 458.
*** Ami. de Ch. et de Ph. XXXVIII. 337.
f Daü Resultat wurde so gefunden, daß eine in einem Becherapparat ange
ordnete Säule von 8 Zinkknpfcrpaarc» in verschiedenen Zeitepochcn nach ihrer
Schließung geöffnet, und der Grad, den das Elektrometer zeigte, beobachtet wurde.