Einrichtung galvanischer Apparate. 301
Plattenpaare von Zink und Kupfer, gleichviel ob rund oder
viereckig, gewöhnlich von der Größe eines Speciesthalers, werden so
übereinander geschichtet, daß je zwei Plattenpaare allemal durch eine
feuchte Papp- oder Tuchicheibe getrennt sind, und daß Zink und
Kupfer immer in der nämlichen Ordnung abwechseln. Man kann
bei jedem Plattenpaare die Scheiben blos über einander legen; zweck
mäßiger ist es jedoch, sie zusammenzulöthen; weil die aus den feuch
ten Scheiben herausgedrückte Flüssigkeit sonst leicht zwischen Kupfer
und Zink eindringt und durch Bewirkung partieller Schließungen
ihre Wirksamkeit mindert. Die Papp- oder Tuchscheiben selbst wer
den vorher mit einer gut leitenden Flüssigkeit, z. B. mit einer Auf
lösung von Essig in Kochsalz, mit Salmiacklösung, oder mit einer
sauren Auflösung von solcher Starke, daß Zink mäßig darin angegriffen
wird, gut durchtränkt * und so weit ausgedrückt, daß der Druck der
obern Scheiben auf die untern keine Flüssigkeit aus ihnen zum Aus
fließen und Herabfließen bringe. Deßhalb darf man auch, wenn
man eine Säule z. B. aus 100 Paaren, der Zahl, auf die man
sich bei den gewöhnlichsten Versuchen beschränkt, anwenden will,
diese nicht zu einer einzigen Säule aufschichten, weil sonst das Her
ausdrücken der Flüssigkeit aus den untersten feuchten Scheiben fast
unvermeidlich seyn würde, sondern man muß sie in wenigstens zwei
kleinere neben einander stehende Säulen theilen, die man mit ihren
ungleichnamigen Polen metallisch verbindet; wodurch, dem früher
Erörterten zufolge, die eine Säule eigentlich nur zu einex Fortsetzung
der andern wird.
Um der Säule Halt zu verleihen und sie am Umfallen oder Ver
schieben der Platten zu hindern, kann man sich eines Gestells be
dienen, welches aus drei parallelen überfirnißten Glasstäben besteht,
die in einem Untersatz eingekittet sind, und zwischen denen die Säule
aufgeschichtet wird. Noch zweckmäßiger jedoch ist ein Gestell der
Art, daß zwei gefirnißte hölzerne Säulen oben durch ein Omerhokz
verbunden werden, durch welches man Schrauben gehen laßt, mit
telst deren man auf die Gipfel der partiellen Säulen einen beliebi
gen Druck äußern kann. Diese Vorrichtung ist in 1%. 42 vorgestellt.
Ohne die eine oder andre dieser Einrichtungen ist es nicht möglich,
auf bequeme Weise Versuche mit der Säule anzustellen **. Die
äußersten Platten der Säule, welche man Polplatten nennt,
werden mit Löchern oder Haken versehen, um beliebig die Polar-
drähte einhängen zu können.
Auf eine Zsolirung des Apparats ist cs bei allen Wirkungen,
welche die geschlossene Kette betreffen, unnöthig, Bedacht zu
nehmen; nur zwischen den partiellen Säulen darf keine andere Com-
k
* Nicht unzweckmäßig ist es, Flüssigkeit und Platten vorder zil crwcWnen.
** Bergt. Beschreibungen von Gestellen in Gilb. VII. 160.183. Vlli, ¿02.