Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

302 Einrichtung galvanischer Apparate. 
munication Statt finden, als die ihnen wesentlich zukommende Ver 
bindungsart. 
Nachdem die Wirksamkeit der Säule aufgehört hat, oder die 
Versuche damit beendigt sind, muß man sie aus einander nehmen, 
und die Metallplatten Behufs neuer Versuche durch Scheuern von 
der Oxydhaut und den andern chemischen Ansätzen reinigen, die sich 
wahrend der Versuche auf ihrer Oberstäche erzeugt haben, und ge 
wöhnlich ziemlich fest an dem Metalle haften. Man nimmt dieses 
Scheuern am einfachsten mit einer« Lappen mit nassen Sande vor; 
auch empfiehlt man, zürn Reinigen der Kupserplatten etwas Braimt- 
^weinspülichr anzuwenden. 
Eine andre Art, mehrere Plattenpaare zur zusammengesetzten 
Kette zu combinirten, als der Aufbau zur Säule, ist ihre Anord 
nung zum sogenannten Trogapparate. Mit Uebergehung frühe 
rer unvollkommner Einrichtungen beschreibe ich die zweckmäßigeren 
Arten derselben, deren man sich jetzt bedient 
Man verfertigt Troge von Porzellan, die durch Zwischenwände 
in 10 bis 12 Fächer getheilt sind, wie 1%. 43 im Horizontaldurch- 
schnitt darstellt. In London werden dergleichen Tröge von 144- 
Zoll Lange und 6 Zoll Breite verfertigt, welche 10 Abtheilungen 
enthalten * **. Zn diese werden nun die Platten so eingesetzt, daß 
eine Kupfer- und eine Zinkplatte mittelst eines 1 Zoll breiten 
Kupferstreifens (wie in 1Az-. 44) mit einander verbunden und das 
Ganze so zusammengestellt wird, wie kl»-. 45 zeigt. AB ist näm 
lich ein Stück trocknes und gefirnißtes Holz, an welches der Strei 
fen eines jeden Plattenpaares festgeschraubt ist, so daß man alle 
Paare auf einmal aus der Flüssigkeit herausheben kann, wenn man 
den Versuch schließen will. Die Platten werden so in den Trog 
eingesetzt, daß die sie vereinigenden Streifen genau in die Mitte 
der Scheidewände zwischen zwei Facher, und daß in jedes Fach eine 
Zink- und eine Kupferplatte zu liegen kommen, welche nur mittelst 
der darin befindlichen Flüssigkeit in leitender Gemeinschaft stehen. 
Von noch größerm Vortheil ist es, wenn man bei diesem Ap 
parate statt der Plattenpaare Fig. 44 sogenannte Wollastonsehe Plat 
tenpaare anwendet, wo der Zinksiache von beiden Seiten eine Kupfer- 
flache gegenüber steht. Wir werden diese Vorrichtung im 26sten 
Capitel beschreiben. Mit ihr den Prinzipien nach überein kommt fol 
gende, von Oersted und Stadion angegebene, und als sehr 
wirksam cnipfohlne, Einrichtung. 
* Die zunächst folgende Einrichtung ist aus Berzelius Lchrb. der Chcinie 
entlehnt. 
** Um Ketten von mehr als 10 Abwechslungen zu erhalten, muß man meh 
rere solche Tröge combiniren. Meines Wissens kann man auch von Berlin, und 
nach vorgängiger Bestellung und Beschreibung von Meißen dergleichen Tröge 
erhalten. 
Schwcigg. I. XX. 205.
	        
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