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Wärmeerscheinungen der Kette»
Man bedeckt zu diesem Zweck den einen Pol mit einer Kolssen-
scheibe und schließt vom andern Pol aus mit einem Metalldraht
oder Metallblättchen, oder man bringt auch Kohlenspitzen an den
entgegengesetzten Polardrahten an, um sie dann in Berührung mit
einander zu setzen^. Nach Brugnatelli tjr kein Metall mit
den weichen Holzkohlen in der Eigenschaft vergleichbar, aus der
Säule Funken hervorzulocken; blos das S i l b e r a m a l g a m wirkt
nach ihm noch vortheilhaftcr in diesem Bezug
Die bequemste Art, das Verbrennen von Metallblättchen f zu
zeigen, ist, daß man an einem gebogenen Draht des einen Pols
die Metallblättchen anhängt, und damit entweder eine Q-uecksilbcr-
fläche oder, wie eben erwähnt, eine mit Blattgold bedeckte Kohlen
fläche, oder überhaupt eine Metallfläche, die mit dem andern Pol
in Verbindung steht, berührt ff» Verschiedene Metallblätter zeigen
hiebei ein verschieden gefärbtes Licht. Nach Singers und Simons
Versuchen ch-sch verbrennen Goldblätter hiebei mit einem lebhaft wei
ßen, blau nüancirten oder gelblichweißen Lichte mit Hinterlassung
eines rothbraunen Staubes; Silberblättchen mit smaragdgrüner
Farbe, mit rothgelben Rändern, und Zurücklassung eines dunkelgrü
nen Pulvers; Kupfer mit bläulichweißem Lichte, begleitet von
rothen Funken u. ft w. — Etwas Unterschied scheint bei dieser
Farbe in den Nuancen auch der Körper, an welchem mit dem Me-
tallblatt geschlossen wird, zu machen, wie aus Simons Versuchen
hervorgeht.
* Ueber diese legt Brugnatelli noch überdies ein Blatt Blattgold.
** Bergt, Cnrtct in Gilb. XII. 364 ; Brugnatelli Gilb. XVI. 89.
*** Legt man solches Amalgam auf die obere Eudplattc einer Säule oder
auf eine Kohle, welche auf dieser Platte liegt und schließt nun am Silberamal
gam mit irgend einem Mciallbogc», so erhält mau dicke und sehr glänzende Fun
ken von dem schönsten Lasurblau. Das Blattgold verbrennt auf diesem Amalgam
mit bewundernswürdiger Schnelligkeit und immerfort sprühen Funken in Menge
längs der Linie der Berührung. Dieses Schauspiel wird noch prachtvoller, wenn
man ans das Amalgam einen Streifen Blattgold legt (Brugnatelli).
ch Wahrscheinlich verbrennen die edlen Metalle hiebei eben so wenig, wie bei
Entladungen der Leydncr Flasche, sondern zerstieben nur unter Lichtcrscheinung.
ff Als ciit leichtes Mittel, diese Wirkungen sehr deutlich zu zeigen, beschreibt
Sartorph (El. II. 297) folgendes: Mau versteht das oberste Ende der Bat
terie mit einem frei schwebenden Goldblatre, schwärzt eine Metallplatte über dem
Lichte und führt, nachdem man diese mit dem untersten Ende der Batterie durch
eine feine Klaviersaite in Verbindung gesetzt, die geschwärzte Seite gegen das
Ende des Goldblättchens. Die Kohlemheilchen wirken hier unstreitig nicht nur
ihrer Beschaffenheit wegen günstig, sondern der schwarze Grund macht auch das
Licht kenntlicher.
fff Singer in s. El. 234; Simon in Gilb. IX. 40!. Ersterer schloß
mit den Blättchen an einer vergoldeten Metallplatte, letzterer verglich die Schlie
ßung an einem Zinkstabe und einem Kupferstabe. — Letzterer hat auch mehrere
Versuche über das Verbrennen von Metalldraht und Metallblättchen in Sauerstoff-
gas angestellt.