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Chemische Wirkungen der Kette.
Nach Kunkel soll die Verwandlung des Q-uecksilbers in rothes
Oxyd durch Zusatz von Gold sehr befördert werden. — Nach Hanle^
kann man die Bildung des Eisenweinsteins ausnehmend befördern,
wenn man der Mischung von Weinstein, Eisenfeile und Wasser beim
Kochen einige Silberstücke zusetzt. — Nach Fischer und Wetzlar
ferner vermag Silber bei Berührung oder Verunreinigung mit
Eisen oder Kupfer von Salzsäure sehr leicht angegriffen zu werden,
was bei reinem Silber sehr schwach oder vielleicht gar nicht der
Fall istd^
Es hat allen Anschein, daß auch bei der merkwürdigen, von
Döbereincr entdeckten, Eigenschaft des Platins, den Wasserstoff
zur Verbindung mit dem Sauerstoff bei gewöhnlicher Temperatur zu
disponiren, die große Elektronegativität des Platins, welche eine ent
sprechende Positivität des damit in Berührung kommenden Wasser
stoffs hervorrufen muß, ins Spiel komme. Jedoch scheint die Er
scheinung nicht allein hievon abhängig gemacht werden zu können.
Die Umstände derselben sind so merkwürdig, daß wir eine nähere
Betrachtung derselben im Anhange zu diesem Werke beigefügt haben.
Neunundzwanzigstes Capitel.
Chemische Wirkungen der geschlossenen Kette, insbe
sondere der Säule auf die ihren Kreis schließenden
flüssigen oder befeuchteten Leiter.
Die Grundthatsache, von welcher die cheniischen Wirkungen der
einfachen wie der zusammengesetzten Kette im Allgemeinen abhängig
sind, ist folgende:
Wenn man in den Kreis einer Volta'schen Ketfe einen zusam
mengesetzten Körper bringt, und die metallischen Enden der Kette,
zwischen denen er die Schließung bewerkstelligt, die Pole der Kette
nennt, so wird er in der Art zerlegt, daß der eine Bestandtheil
desselben sich nach dem negativen Pol, der andere dagegen nach dem
positiven Pol hinbewegt, und mit der Substanz dieses Pols entweder
in chemische Verbindung tritt oder darum angesammelt bleibt, oder
auch von ihm aus sich gasförmig erhebt.
Wir nennen, in Bezug auf die im 27sten Capitel entwickelte
Theorie, denjenigen Bestandtheil, welcher sich zum positiven Pol
hinbewegt, den elektronegativen Bestandtheil, umgekehrt den.
* Fror. Not. XIII. S. 159.
** Schiveigg. % LI. 193; LTI. 477; Lin. 95.
*** Bergt, über andere hichcr gehörige Erfahrungen Prechtl in Gilb.
XXXV. 97. — Döbercincr in Schweigg. I. XVII. 238. — Ritter in
Gilb. Ann. II. 81. — Dcsorm cs ebcnd. IX. 22.