Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

340 
Chemische Wirkungen der Kette. 
Nach Kunkel soll die Verwandlung des Q-uecksilbers in rothes 
Oxyd durch Zusatz von Gold sehr befördert werden. — Nach Hanle^ 
kann man die Bildung des Eisenweinsteins ausnehmend befördern, 
wenn man der Mischung von Weinstein, Eisenfeile und Wasser beim 
Kochen einige Silberstücke zusetzt. — Nach Fischer und Wetzlar 
ferner vermag Silber bei Berührung oder Verunreinigung mit 
Eisen oder Kupfer von Salzsäure sehr leicht angegriffen zu werden, 
was bei reinem Silber sehr schwach oder vielleicht gar nicht der 
Fall istd^ 
Es hat allen Anschein, daß auch bei der merkwürdigen, von 
Döbereincr entdeckten, Eigenschaft des Platins, den Wasserstoff 
zur Verbindung mit dem Sauerstoff bei gewöhnlicher Temperatur zu 
disponiren, die große Elektronegativität des Platins, welche eine ent 
sprechende Positivität des damit in Berührung kommenden Wasser 
stoffs hervorrufen muß, ins Spiel komme. Jedoch scheint die Er 
scheinung nicht allein hievon abhängig gemacht werden zu können. 
Die Umstände derselben sind so merkwürdig, daß wir eine nähere 
Betrachtung derselben im Anhange zu diesem Werke beigefügt haben. 
Neunundzwanzigstes Capitel. 
Chemische Wirkungen der geschlossenen Kette, insbe 
sondere der Säule auf die ihren Kreis schließenden 
flüssigen oder befeuchteten Leiter. 
Die Grundthatsache, von welcher die cheniischen Wirkungen der 
einfachen wie der zusammengesetzten Kette im Allgemeinen abhängig 
sind, ist folgende: 
Wenn man in den Kreis einer Volta'schen Ketfe einen zusam 
mengesetzten Körper bringt, und die metallischen Enden der Kette, 
zwischen denen er die Schließung bewerkstelligt, die Pole der Kette 
nennt, so wird er in der Art zerlegt, daß der eine Bestandtheil 
desselben sich nach dem negativen Pol, der andere dagegen nach dem 
positiven Pol hinbewegt, und mit der Substanz dieses Pols entweder 
in chemische Verbindung tritt oder darum angesammelt bleibt, oder 
auch von ihm aus sich gasförmig erhebt. 
Wir nennen, in Bezug auf die im 27sten Capitel entwickelte 
Theorie, denjenigen Bestandtheil, welcher sich zum positiven Pol 
hinbewegt, den elektronegativen Bestandtheil, umgekehrt den. 
* Fror. Not. XIII. S. 159. 
** Schiveigg. % LI. 193; LTI. 477; Lin. 95. 
*** Bergt, über andere hichcr gehörige Erfahrungen Prechtl in Gilb. 
XXXV. 97. — Döbercincr in Schweigg. I. XVII. 238. — Ritter in 
Gilb. Ann. II. 81. — Dcsorm cs ebcnd. IX. 22.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.