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Chemische Wirkungen der Kette.
Wasser, welches selbst nach mehrern Stunden nicht durch die andere
Blase durchtrat; brachte nun auch einige Tropfen Wasser in die
andre Abtheilung, so das; deren Boden eben davon bedeckt ward,
und verband den positiven Poldraht einer Batterie von 80 quadra
tischen Plattenpaaren von Zoll Seite mit dem Wasser in der
crstern, und den negativen Enddraht derselben mit den wenigen
Tropfen in der zweiten Zelle. Außer der gewöhnlichen, hiebei
Statt findenden, Wasserzersetzung zeigte sich nun das Phänomen,
daß das Wasser, wie vermöge eines, von der positiven nach
der negativen Seite gehenden, Impulses durch die Blase durch-
drang, so daß nach weniger als 4- Stunde das Wasser sich in bei
den Zellen im Niveau befand, ja zuletzt um Zoll höher als in der
positiven Zelle zu stehen kam. — De la Nive ^ hat dieses Re
sultat bestätigt gefunden, doch bemerkt er, daß es nur für schlecht-
leitende Flüssigkeiten, wie Flußwasser oder destillirtes Wasser gelte,
aber nicht für concentrirte Salzauflösungcn.
Zu den begleitenden Erscheinungen der Zersetzung des Wassers
durch die Volta'sche Säule bei Anwendung eines solchen Wassers,
das nicht ganz von atmosphärischem Stickstoff befreit ist, (und selbst
wiederholtes Auskochen vermag nicht, ihn ganz abzutrennen) gehört die
Erzeugung von e t w a s A m m o n i a ck und Salpetersäure;
die wohl auf nichts anderm beruhen möchte, als daß sich ein kleiner
Antheil von Wasserstoff einerseits und Sauerstoff andererseits des
zersetzten Wassers mit einem Antheil des vorhandenen Stickstoffs
verbinden.
Was zuvörderst die Ammoniackbildung anlangt, so ist sie von vie
len Chemikern auf mehr oder weniger unbestimmte Weise wahrgenom
men worden^. Am bestimmtesten scheint sie Desormes ***
beobachtet zu haben, wie aus den untenstehenden Angaben erhellt ch, * ***
spannt, die beiden Stücke dann wieder in ihrer ursprünglichen Lage an einander
befestigt, der Ucberflnß der Blase weggeschnitten und die beiden Hälften der Schale
durch Siegellack an einander gekittet.
* Ami. de Ch. et de Th. XXVIII. 196.
** Andeutungen über beobachtete Ammoniackbildung finden sich von Gio--
bcrt in Gehlen I. VII. 325; Davy in Gilb. VIII. 306: Cruickshank
Gilb. VII. 95; P fass Gilb. VII. 520.
*** Gilb. VII. 520.
f Desormes brachte eine Röhre mit dcsi. Wasser und grünem Knpfer--
oryd in die Kette. Nach einigen Stunden hatte sich das Qryd, das den negati
ven Draht berührte, schön blau gefärbt, wie Kupfcrammoniack. — In einer
schwefelsauren Thoncrdcanfl., die so weit gesättigt war, daß Kali oder Ammoniack
sogleich Krystalle (von Alaun) darin zum Anschießen brachten, hatten sich nach
9 Tagen, daß sie in der Kette gewesen war, auf dem Platindrahte des negativen
Pols kleine regelmäßige Oktaeder angesetzt, ein Versuch, der indeß nur Einmal
angestellt wurde. — Nachdem recht reines dcst. Wasser mehrere Tage laug in der
Kette gewesen war, tröpfelte Desormes höchst wenig (uri atome) Salzsäure
hinzu und ließ cs darauf verdampfen. Es blieb ein kleiner weißer salzähnlicher
Niederschlag zurück, der mit einem Tropfen Wasser und ein wenig (durch Alkohol