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Chemische Wirkungen der Kette.
Vergleich größere Menge von Säure Hütte sich zu gleicher Zeit in
der Atmosphäre gebildet und das wenige Stickgas, welches mit dem
Wasser in Berührung blieb, schien dieser Wirkung zu entsprechen.
Davy wiederholte diesen Versuch noch einmal mit aller möglichen
Vorsicht, richtete den Apparat auf die beschriebene Weise vor, pumpte
den Recipienten möglichst luftleer, füllte ihn darauf mit Wasserstoff
gas, das mit Sorgfalt bereitet worden war. Der Prozeß wurde
24 Stunden lang fortgesetzt und am Ende dieser Zeit erfolgte nicht
die geringste Farbenveränderung in präparirtem Lackmuspapier, weder
in dem Waffer der positiven, noch in dem Wasser der negativen
Seite. — Auch Bucholz * ist es geglückt, bei Versuchen mir
destillirtem Waffer und Ausschluß der Luft die Erzeugung von Saure
und Ammoniack zu verhüten.
Man kann es zum Theil auf Rechnung der angegebenen Bil
dung von Salpetersäure und Ammoniack schreiben, daß Veilchensyrup,
wenn er mit dem Wasser vermischt wird, stets sich am positiven
Pole röthet, am negativen grünt. Jedoch wert mehr noch als von
jener Bildung, ist dieser Umstand in der Regel abhängig von Zer
setzung der in jedem, nicht aufs Allcrsorgfältigste gereinigten, Wasser
und dem Pigmente selbst vorhandenen Salze, namentlich Kochsalz,
von denen der basische Bestandtherl zum negativen, der saure zum
positiven Pol hinübergeht; ja wenn man Glasgefäße zum Einschlie
ßen des Wassers benutzt, so können selbst diese etwas von ihren
Bestandtheilen zur Zersetzung hergeben und so jene Erscheinung ver
anlassen. Da man früher diese Umstände nicht gehörig würdigte,
so glaubte man, es könne sich durch Einwirkung von Galvanismus
aus ganz reines Wasser Säure und Alkali, insbesondere Salzsäure
und Natron, erzeugen ** *** , bis Davy durch sehr sorgfältige
Versuche darthar: 1) daß Wasser, welches ohne besondre Vorsichts
maßregeln desrillirt ist, immer eine kleine Quantität Salztheile über-
* Gilb. IX. 451. — Erfahrungen über die Bildung von Salpetersäure
bei der Wasserzerseßnng haben noch ferner gemacht; Cr u icks Hank (Gilb. VII.
94. 90.); Böckmann (Gilb. XII. 242); Pf aff (Gilb. VII. 520.). Ueber
Andeutungen dieser Bildung vcrgl. Cruickshank Gilb. VII. 111.; Davy
Gilb. VII. 125. XXVIII 7. XXXII. 389; v. Arni m Gilb. VIII. 186;
Böckmann Gilb. VIII. 152; Giobcrt Gehlen I. VII. 325; Er man
Gilb. X. 15; v. M o n za Gehlen I. II. 146.
** Vcrgl. Ritter in Gehlen I. 1.36. — B r u gna t e l li ibid. 54. (auch
Gilb.XXIII. 177). — Will. Peel in Gehlen I. II. 116. — Henry ibid. 127.
— Riffault ibitl. 131. — Pacchioui ibid. 138 (auch Gilb. XXI, 108. XX5i
211). -- M onza ibid. 142 — Vcau de Launay ibid. 150. — S y l-
vester ibid. 152. 155. (auch Gilb. XXV. 107) — Wilkinsvn ibid. 153
(auch Gilb. XXIV. 98) — Nasse ibid. 321. — P faff ibid. 335.703. —
Volta in Gehlen I. V. 68. — Rauche Gilb. XXIII. 463. XXIV.
391. — Belloni Gilb. XXIV. 394. — Simon Gilb. VIII. 36. IX.
386. auch Scherer I. VI. 42. - Par rot Gilb. XII. 64. — Bucholz
Gilb. XI. 451. — Er m an Gilb. XXII. 220. — Grüner Gilb. XXIV. 85.
*** Gilb. XXVIII. 1.