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Chemische Wirkungen der Kette.
reißt, welche beim Galvanlsiren zersetzt werden; 2) daß gläserne Ge
fäße selbst Substanzen zur Zersetzung darzubieten vermögen, welche
Täuschung veranlassen können; 3) daß aber, wenn man gewöhnli
ches deftillirtes Wasser nochmals in einer silbernen Blase langsam
abdeftillirt und seine Zersetzung in goldenen Gefäßen vornimmt, nur
kauin merkliche Spuren von Alkali nach langer Zeit sich darin bil
den, die noch dazu durch Erhitzen verschwinden, mithin auf Am-
moniackerzeugung beruhen, und daß, wenn sich eine Saure erzeugt,
dies nur Salpetersäure ist, ebenfalls auf Kosten der Luft gebildet«
Durch diese Versuche kann man die wirkliche Erzeugung
chemischer Stoffe durch Einwirkung des Galvanismus vollkommen
widerlegt halten; um so mehr, da es auch mehrern andern Beob
achtern * ** geglückt ist, sorgfältig gereinigtes Wasser ohne Erscheinen
von Säure und Alkali zu zersetzen.
Nach den hier gegebenen Erörterungen, welche vorzugsweis die
Zersetzung des Wassers durch den Volta'schen Apparat betrafen,
gehen wir nun zur Betrachtung der Wirkung der Säule auch auf
andre Stoffe über, und zwar werden wir zuvörderst die sogenannten
überführenden Wirkungen des Volra'schen Apparats näher
ins Auge fassen, auf die wir schon bei der Wasserzersetzung aufmerk
sam gemacht haben.
Als der erste, welcher diese Wirkungen des Volta'schen Ap
parats auf eine recht entschiedene Weise beobachtet hat, ist viel
leicht Brugnatelli zu nennen, der schon im Jahr 1800 meh
rere hiehcr gehörige Beobachtungen machte Davy *** jedoch
einerseits und B erz el iu s und Hi sing erP andrerseits gebührt
das Verdienst, die dabei Statt findenden Erscheinungen zuerst in
ein recht helles Licht gesetzt zu haben.
Berzelius und Hi sing er nahmen zu ihren Versuchen
zweischenkliche Glasröhren, in deren Beugung ein Loch gemacht war,
um darin eine Röhre zur Entbindung des Gas anzubringen. In
die Oeffnungen an den beiden Enden jeder Heberröhre paßten ein
geschliffene Stöpsel, von Thermometerröhren gemacht, durch welche
die Polardrähte giengen und in ihnen mit Harzkitt befestigt waren.
Durch das Loch wurden nun beide Schenkel der Röhren zu j mit
verschiedenen Flüssigkeiten gefüllt, und oben auf mit vieler Behut
samkeit reines Wasser gegossen, welches die ganze Beugung füllte
und die Flüssigkeiten in beiden Schenkeln schied.
Zweckmäßiger jedoch als dies Verfahren ist das nachfolgende
von Davy, zufolge dessen man die zu zersetzenden Flüssigkeiten in
* (Simon Gilb. IX. 386.; B u ch o lz Gilb. IX. 451; G r u ii c r
Gilb. XXIV. 85.
** Bergt. Gehlen I. VI. 118 Anin.
*** Gilb. XXVIII. 26.
. f Gehlen 3t. a. I. I. 138; auch Gilb. XXVII. 292.