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Chemische Wirkungen der Kette.
Die Salzsäure von salzs. Natron und die Salpetersäure von
salpeters. Kali wurden unter ähnlichen Umständen durch concen-
trirte alkalische Laugen hindurchgeführt.
Da vy brachte nun an den negativen Polardraht dest. Master,
in die Mitte verdünnte Schwefelsäure, Salpetersäure oder
Salzsäure, und anöden positiven Polardraht eine Auflösung irgend
eines Neutralsalzes, welches Kalk, Natron, Kali, Ammo-
niack oder Magnesia zur Basis hatte. Das Alkali ging, auf
ganz gleiche Art, durch die Säure nach der negativen Oberfläche hin
über. Je weniger der concentrirten Säure war, desto leichter schien
das Hinüberführen durch sie zu seyn. Dieser Versuch wurde mittelst
einer Säule von 150 Lagen angestellt: mit salzs. Kalk und Schwe
felsäure, ferner mit salpeters. Kali und Salzsäure, mit
schwefels. Kali und Salzsäure, mit schwefelst Natron
und Salzsäure und mit salzs. Magnesia und Schwefel
säure. In allen diesen Fällen wurden in weniger als 48 Stunden
entscheidende Resultate erhalten. Die Magnesia wurde eben so, wie
die Alkalien, übergeführt.
Auch Strontian und Baryt gicngen mit derselben Leichtig
keit durch Salpetersäure und Salzsäure hindurch, und um
gekehrt die Säure durch Strontianwasser und durch Barytwasser.
Mehrere Versuche über das Hindurchgehen von Säuren und
Alkalien durch Auflösungen von Neutralsalzen führten zu
ähnlichen Resultaten.
Zn einem dieser Versuche mit der Säule von 150 Lagen be
fand sich salzs. Baryt an der negativen, und dest. Wasser an
der positiven Seite und schwefelst Kali in der Mitte; nach
5 Minuten erschien Schwefelsäure in dein Wasser, und nach 2 Stun
den ebenfalls Salzsäure. Als schwefelst Kali an der positiven,
dest. Wasser an der negativen und salzs. Baryt in der Mitte war,
zeigte sich in dem dest. Wasser Baryt nach einigen Minuten, und das
Kali von dem entferntesten Theile der Kette bedurfte ungefähr eine
Stunde, um sich darin so stark anzusammeln, das; es erkennbar wurde.
Auch mehrere Metalloxyde wurden bei Versuchen dieser Art
durch Säuren hindurch von der positiven nach der negativen Seite
hinübergeführr; dieses ging aber weit langsamer vor sich, als bei den
Alkalien. An der positiven Seite befand sich eine grüne schwe
felst Eisenauflösung, in der Mitte Salzsäure, an der
negativen Seite best. Wasser. Nach 10 Stunden sing das grüne
Eisenoxyd an, sichtbar zu werden* auf dem zur Verbindung dienen
den Amianth der negativen Seite, und nach 3 Tagen hatte sich
davon bedeutend viel in der negativen Röhre abgesetzt. ■— S ch w e-
fels. Kupfer, salpeters. Blei und salpetersalzs. Zinn
gaben ganz ähnliche Resultate.
F-
* Warum wurde cs nicht hiebei rcducirt i