368 Chemische Wirkungen der Kette.
wirken, nicht gehörig bekannt sind, so scheint es doch hiebei haupt
sächlich auf einen gehörigen Verdünnungsgrad anzukommen^.
Die Bildung von Wasserftoffmetallen auf dem genann
ten Wege ist bis jetzt bei folgenden Metallen beobachtet worden:
Platin, Gold, Silber, Kupfer, Antimon, Wismuth,
Zink, Tellur, Arsenik, Zinn; die von Hyperoxyden am
meisten bei Silber und Blei, nach Fischer^* ** *** auch bei Man-
gan, Nickel, Kobalt, Palladium, Quecksilber. Uebri-
gens muß doch hinsichtlich der erster« bemerkt werden, daß bei meh
reren derselben die gebildete Substanz blos nach der Analogie und
äußern Gestalt ohne hinlängliche Untersuchung scheint für ein Was-
sersteffmetall angesehen worden zu seyn; wenigstens finde ich blos
für das schwarze Wasserstoffsilber die ausdrückliche Angabe R itt e r's
und Priest! ey's m *, daß dasselbe bei Erhitzung Wafferstoffgas mit
Rücklassung metallischen Silbers hergebe; die Existenz des Was
serstofftellurs ferner ist durch Ritter's und Davy's Unter
suchungen außer Zweifel gesetzt, und auch beim Arsenik leidet die
Bildung von Arsenikwasserstoffgas nach Bucholz Versuchen keinen
Zweifel.
Die Bildung des Wasserstoff-Wismuths, Antimons
und Zinks scheint sich nach Ruhland als erwiesen ansehen zu
lassen; denn wiewohl er keine speciellen Versuche anführt, warum
er die beobachtete Substanz für Wasserstoffmetall gehalten, so ist
doch um so mehr vorauszusetzen, daß er solche Versuche angestellt,
da er gleichzeitig mehrere andere Substanzen, die man für Wasser
stoffmetalle gehalten, durch seine Versuche hievon auszuschließen ge
sucht hat.
Bei den übrigen Metallen möchten die beobachteten Substanzen
mehr nach der Analogie der Bildung und äußern Eigenschaften für
Wasserstoffmetalle angesehen worden seyn ff.
* In der That kommt cs nach KaftII er (Kasin. Arch. VI. 446), um die
Hydrogenirung der Metalle z» bewerkstelligen, vor Allem auf das richtige Maß
der Verdünnung der Metallaufiösung, so wie auf das gehörige Verhältniß ihres
Langen- und Querdurchmessers an, ohne daß er jedoch besondere Regeln darüber
mittheilt. Nach Ritter (Gehlen N. a. I. III. 502) erhält man das Wasser»
sioffstlbcr aus jeder so wert verdünnten Silberauflösung, daß die Quantität Was»
scrstoff, welche die Säule am negativen Pole liefert, nun nicht mehr Silbcrorhd
genug am Orte seines Austritts vorfindet, um dies Oxyd blos zu reducircn.
Der überflüssige Wasserstoff verbindet sich daun mit dem rcducirtcn Silber zu
schwarzem Wasserstoffs,lbcr.
** Käst». Arch. XVI. 218.
*** Gilb. XII. 471.
■f Kästner (Kasin. Arch. VI. 446) gelang die Darstellung des Wasserstoff-
Silbers, Goldes, Platins, Antimons, Wismuths, Zinns nebst Wismuth- und
Zinnwasscrstoffgas (Gehlen N. a. I. III. 562). Doch giebt er nichts Näheres
über die Prüfung oder Eigenschaften dieser Verbindungen an. (Das Wismuth-
wasserstoffgas hat nach s. Phys. II. 111 einen dem Schwcfelwasscrsioffgasc ähnli
chen Geruch.) Wasserstoff-Kupfer, Silber, Zinn, Gold und Tellur