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Metallfallungen.
voranstellt, so schlägt sich in der Regel ^ das aufgelöste Metall
rogulmisch, oft in blätterig- oder nadelförmig vcgetirender Form an
dein eingesenkten Metall nieder, und das hineingebrachte Metall
wird statt seiner aufgelöst; dagegen nichts dergleichen erfolgt, wenn
man ein Metall in die Auflösung eines andern steckt, welches ihm
in der Elektronegativität voransteht
Um zuvörderst diese Erscheinung durch einige leicht ins Auge
fallende Versuche anschaulich zu machen, kann man auf folgende
Weise zu Werke gehn.
Man stecke eine eiserne Klinge oder irgend ein Stück Eisen in
eine Auflösung von salpetcrs., effigs. oder schwefelst Kupfer. Sofort
wird sich Kupfer aus der Auflösung auf das Eisen niederschlagen
und ein entsprechender Antheil von der Oberfläche des Eisens auf
gelöst werden, und wenn man auch die Klinge nur eine sehr kurze
Zeit eingetaucht gehalten hat, so wird man sie doch nach dem Her
ausziehen an der ganzen, mit der Auflösung in Berührung gewe
senen, Oberflache überkupfert finden.
Zu Anfange, als man diese Erscheinung bemerkte, glaubte man,
das Eisen verwandle sich hiebei wirklich in Kupfer, bis inan nach
mals entdeckte, daß alles verschwundene Eisen sich in der Auslösung,
woraus das Kupfer sich niedergeschlagen hat, wiederfindet. Auch kann
man sich von dieser Gegenwart des Eisens in der Auslösung leicht
überzeugen; denn weitn man alles Kupfer oder den größten Theil
desselben durch längere Berührung der Auslösung mir dem Eisen
herausgefällt hat, so wird Blutlauge nicht mehr einen rothbraunen
Niederschlag darin bewirken, sondern einen blauen, vermöge erzeug
ten Bcrlinerblau's und Gallapseltinctur nicht mehr einen bräunli
chen, sondern einen schwarzen.
Eine andere interessante Art, den Versuch abzuändern, ist fol
gende, deren sich K o r t u in und Z i m in ermann bedienten.
gen über die Auflösung der Metalle in Säuren u. s. >v. von JameS Kcir,
übersetzt von Lentin. Göttingcn. 1791.; auch S'chweigg. UH. 151. — Son
de i r a n über die Fällung der Qnccksilbersalze durch Metalle in J. de pharm.
Janv. 1828. p. 16; auch in Geiger Mag. Fcbr. 1828. 127.
* Mit Fleiß sage ich, in der Regel, da cs viele Ausnahmen von dein
Gesetze giebt, daß ein negatives Metall durch ein positiveres ans seinen Auflösungen
gefällt wird.
** LS giebt jedoch einige besondre Fälle, welche eine Ausnahme hievon ma
chen , und die sich durch den S. 328 ff. erörterten Umstand zu erklären scheinen.
Nach Fischer nämlich werden Zinn - und Blcisalze durch Eisen rcducirt, wenn
man daS Eisen nicht, wie gewöhnlich, unmittelbar in die Mctallaiiflösung, sondern
in Wasser stellt, in daS die Metallauflösung in geringen Mengen und ganz all.
inälig hinzuströmt; welches man am bcßtcn so bewerkstelligt, daß eine die Metall-
auflösung enthaltende Röhre an dem untern Ende mit Blase verschlossen und ins
Wasser gesetzt wird. Dic'"e Rcductivn hört jedoch nach einiger Zeit auf, wenn
vcrhältnitzinäßig viel Salz durch die Blase durchgeströmt ist.