Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Metallfallungen. 
voranstellt, so schlägt sich in der Regel ^ das aufgelöste Metall 
rogulmisch, oft in blätterig- oder nadelförmig vcgetirender Form an 
dein eingesenkten Metall nieder, und das hineingebrachte Metall 
wird statt seiner aufgelöst; dagegen nichts dergleichen erfolgt, wenn 
man ein Metall in die Auflösung eines andern steckt, welches ihm 
in der Elektronegativität voransteht 
Um zuvörderst diese Erscheinung durch einige leicht ins Auge 
fallende Versuche anschaulich zu machen, kann man auf folgende 
Weise zu Werke gehn. 
Man stecke eine eiserne Klinge oder irgend ein Stück Eisen in 
eine Auflösung von salpetcrs., effigs. oder schwefelst Kupfer. Sofort 
wird sich Kupfer aus der Auflösung auf das Eisen niederschlagen 
und ein entsprechender Antheil von der Oberfläche des Eisens auf 
gelöst werden, und wenn man auch die Klinge nur eine sehr kurze 
Zeit eingetaucht gehalten hat, so wird man sie doch nach dem Her 
ausziehen an der ganzen, mit der Auflösung in Berührung gewe 
senen, Oberflache überkupfert finden. 
Zu Anfange, als man diese Erscheinung bemerkte, glaubte man, 
das Eisen verwandle sich hiebei wirklich in Kupfer, bis inan nach 
mals entdeckte, daß alles verschwundene Eisen sich in der Auslösung, 
woraus das Kupfer sich niedergeschlagen hat, wiederfindet. Auch kann 
man sich von dieser Gegenwart des Eisens in der Auslösung leicht 
überzeugen; denn weitn man alles Kupfer oder den größten Theil 
desselben durch längere Berührung der Auslösung mir dem Eisen 
herausgefällt hat, so wird Blutlauge nicht mehr einen rothbraunen 
Niederschlag darin bewirken, sondern einen blauen, vermöge erzeug 
ten Bcrlinerblau's und Gallapseltinctur nicht mehr einen bräunli 
chen, sondern einen schwarzen. 
Eine andere interessante Art, den Versuch abzuändern, ist fol 
gende, deren sich K o r t u in und Z i m in ermann bedienten. 
gen über die Auflösung der Metalle in Säuren u. s. >v. von JameS Kcir, 
übersetzt von Lentin. Göttingcn. 1791.; auch S'chweigg. UH. 151. — Son 
de i r a n über die Fällung der Qnccksilbersalze durch Metalle in J. de pharm. 
Janv. 1828. p. 16; auch in Geiger Mag. Fcbr. 1828. 127. 
* Mit Fleiß sage ich, in der Regel, da cs viele Ausnahmen von dein 
Gesetze giebt, daß ein negatives Metall durch ein positiveres ans seinen Auflösungen 
gefällt wird. 
** LS giebt jedoch einige besondre Fälle, welche eine Ausnahme hievon ma 
chen , und die sich durch den S. 328 ff. erörterten Umstand zu erklären scheinen. 
Nach Fischer nämlich werden Zinn - und Blcisalze durch Eisen rcducirt, wenn 
man daS Eisen nicht, wie gewöhnlich, unmittelbar in die Mctallaiiflösung, sondern 
in Wasser stellt, in daS die Metallauflösung in geringen Mengen und ganz all. 
inälig hinzuströmt; welches man am bcßtcn so bewerkstelligt, daß eine die Metall- 
auflösung enthaltende Röhre an dem untern Ende mit Blase verschlossen und ins 
Wasser gesetzt wird. Dic'"e Rcductivn hört jedoch nach einiger Zeit auf, wenn 
vcrhältnitzinäßig viel Salz durch die Blase durchgeströmt ist.
	        
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