Metallfällungen. 395
Vegetationen verworren machen kann. Zimmermann giebt nichts
darüber an.
Oesters erscheinen die metallischen Niederschläge nicht mit Me
tallglanz, sondern in schwarzpulveriger Gestalt, und nehmen erst
durch Politur die eigenthümliche Farbe und den eigenthümlichen Glanz
an. Auch die Dendriten und baumförmigcn Verzweigungen erschei
nen Ansangs öfters schwarz und ohne Metallglanz, nehmen aber
dann häufig im Fortgang der Fällung von selbst ihren eigenthümli
chen Glanz an, andre Male, wie es wenigstens nach Kortum's
Versuchen über die Metallvegetationen auf Flächen scheint, auch nicht.
Die Umstände, welche aus die Modification dieser Umstände von
Einfluß find, sind bis jetzt noch nicht gehörig erörtert; auch möchte
zu untersuchen seyn, ob nicht die schwarzen Niederschläge öfters
Wasserstoffmetalle wären.
Was die Cohäsion der durch ein anderes Metall aus ihren
Auflösungen gefällten Metalle betrifft, so beobachtet man stets, daß
sie sehr lecker ist; denn entweder ist sie pulvrig, oder die einzelnen
Blätter der Bäume oder Vegetationen, die sich bilden, haben doch
nur einen sehr lockern Zusammenhang und lassen sich, selbst wenn
sie bei ihrer Bildung ein sehr großes Volumen einnahmen, doch im-
mer in einen in Verhältniß dazu sehr kleinen Raum zusammen
drücken. Zwar zeigen einige neue Erfahrungen, daß unter gewissen
Umständen das Kupfer auch in Gestalt von festen cohärenten häm
merbaren Drähten oder Massen gefällt werden könne; indeß geschah
in fast allen diesen Fallen die Niederschlagung nicht durch ein Metall,
sondern, wie wenigstens Bischof mit Bestimmtheit bei dem von
ihm beobachteten Falle ermittelte (irt Uebereinstimmung mit der von
Clement schon vorher geäußerten Vermuthung), dadurch, daß sich
in der Auflösung von schwefelsaurem Kupferoxyd, in welcher diese
Art der Fällung beobachtet ward, zugleich schwefelst Kupferoxydul
vorfand, welches sich in zwei Theile theilte, von welchen der eine
sich auf Kosten des Sauerstoffs des andern in Oxydsalz verwandelte
und dadurch metallisches Kupfer niederschlug. Es ist wahrscheinlich,
daß dieser Umstand auch in den von Plümicke beobachteten Fällen,
wo die Fällung durch wirklich in die Vitriollauge gelegtes Eisen ge
schahe, wenigstens mitwirkte. Wir verweisen über diesen Gegenstand
auf die untenstehende Literatur %
* Clement über Kupfcrbarrcn auf nassem Wege in den Ann. de Ch. et
de Ph. 1824. Dec. 86; auch in Schweigg. I. X4.IV. 86; auch in Käst». Arch.
IV. 679; auch in Pogg. An». Hl. 196. — P l ü IN i cke über die bei der Gewin
nung des Cämcntkupfcrs im Mannsscldifchcn entstehenden Kupfcrvcgctationcn in
Schweigg. XLIV. 89. — Taillcfcr freiwillige Knpfervcgctationcn in Schweigg.
XLVI. 372. — Wagner freiwillige Kupferkrystallisationen auf nassem Wege in
Schweigg. XLVII. 325. — Bischof iibcr eine auf nassem Wege entstandene
Kupfcrmasse von beträchtlicher Größe in Pogg. HI. 195. — Bänger Absonde
rung des Kupfers in rcgulinischcr Gestalt aus einer Auflösung desselben in ver
dünnter Schwefelsäure, in Gehlen N. a. I. IV. 444.