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Metallfällungen.
würde; allein weder fallt Zink die Eisenauflösungen, noch nimmt
es, wie ich mich wenigstens in Bezug auf Eisenvitriolaustösung über
zeugt habe, einen negativen Zustand darin an.
Reduction eines Metalls durch ein ihm gleichna
miges Metall*.— Wenn man über eine Metallauflösung
Master schichtet, und durch beide Flüssigkeiten einen Stab oder ein
Blech des nämlichen Metalls steckt**, welches sich in der Auflö
sung befindet, so schlagt sich im Allgemeinen das Metall aus der
Auflösung an dem Theile des Metalls nieder, welcher in dieselbe
taucht; der in das Wasser tauchende Theil des Stabes oxydirt sich
und zwischen beiden, um die Berührungsstelle der Flüssigkeiten,
bleibt das Metall blank. Man hat mithin hierin ein Mittel, ein
Metall durch ein ihm gleichnamiges Metall aus seiner Auflösung
niederzuschlagen. Jedoch gelingt dieser Erfolg theils nicht mit allen
Metallaufiösungen, nach Bucholz z. B. nicht beim grünen und
weißen salzsauren Kupfer so wie beim grünen schwefelst und salzs.
Eisen ***; theils sind mehrere Bedingungen auf denselben von Ein
fluß. Er gelingt um so bester, je verschiedener das spec. Gewicht
der Metallauflösung von dem darüber geschichteten Wasser ist, und je
langsamer sich mithin beide vermischen, daher Eoncentration der
Auflösung im Allgemeinen Vortheilhaft ist, (wiewohl dieselbe un
streitig auch wegen verstärkten elektrischen Gegensatzes mit dem über
stehenden Wasser begünstigend wirkt). Ein Zusatz von Säure zu
dem Wasser wirkt ebenfalls günstig nur darf er nicht so stark
seyn, daß wegen des dadurch bedingten stürmischen Erfolgs die Ver
mischung der Flüssigkeiten zu schnell geschieht, dagegen wirkt freie
Säure in der Metallauflösung hinderlich, oder kehrt sogar das Re
sultat um, wie man nanrentlich beim salzs. Zinn, welches eine ge
wisse Quantität freie Säure enthält, die Reduction nicht unterhalb
der Berührungsstelle des salzs. Zinns mit dem Wasser vor sich gehen
sieht, sondern innerhalb der Gränze beider Flüssigkeiten, wo sich durch
Vermischung mit dem Wasser die Zinnauflösung verdünnt hat, wäh
rend in der conc. Zinnauflösung selbst der lstndurchgesteckte Stanniol
oxydirt und aufgelöst wird. Ist dagegen der Antheil freier Säure
in der Zinnauflösung geringer, so oxydirt sich, wie im gewöhnlichen
Falle, der Stanniol nach dem Wasser zu, und unterhalb der Gränze
* Vergl. hiezu namentlich Bucholz in Gehlen I. V. 127.
** Man kann den Versuch auch so anstellen, daß man das Wasser und die
Auflösung jedes in einen besondern Schenkel einer Heberröhre bringt und dann
durch einen Draht oder Streifen des Metalls, den man durch beide steckt,
verbindet.
*** Bucholz erhielt gelungene Erfolge mit salpeters. Kupferauflösuilg,
salpctcrs. Silbcrauflösung, cffigs. Bleiauflösung, salzs. Zinkauflösung.
t Dies beobachtete B u cholz in allen Fällen; mit schwefelsaurer Kupfer-
auflösung gelang sogar der Erfolg blos bann, wenn das übergeschichtete Wasser
sauer war.