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scheinbar homogener Metallflachen.
beide mit nicht zusammenhangenden nassen Papieren einzeln bedeckt,
nicht anders, als jedes einzeln für sich gewirkt haben würde. ■—
Auch wenn man zwischen ein Zink- und ein Goldstück übereinander
liegende Scheiben von Lackmus - und Curcumäpapier mit dazwischen
liegender weißer Papierscheibe bringt, zeigen sich selten andre Er
scheinungen, als der Zink für sich giebt. Doch scheint das Gold
zuweilen vorübergehend in dieser Combination eine schwache alka
lische Wirkung zu äußern, ohne daß indes; Jager die Bedingun
gen auszumitteln vermochte, unter welchen dieses gelingt. Auch
wenn man Zink und Gold abgesondert von einander auf Glas legt,
und beide mit zusammenhangenden nasten Papieren belegt, bemerkt
man manchmal auf dem Golde eine schnell vorübergehende starke
alkalische Färbung, manchmal auch nicht.
8) Verbindet man Zink und Gold mittelst reagircnder Papiere
so mit einander, daß sie eine geschlossene Kette bilden, so zeigt sich
an dem Golde, ganz wie zu erwarten, (weil hier die Wirkung eines
galvanischen Kreises vorhanden) eine alkalische, an dem Zink eine
saure Reaction, wie aus folgenden Versuchen erhellt.
Liegt auf der Zinkplatte eine Scheibe Lackmuspapier, darüber
eine von weißem und zu oberst eine von Curcumapapier, und über
dieser eine Goldmünze so, daß der Rand derselben unmittelbar die
Zinkplatte berührt: oder verbindet man sie mit dieser durch einen
Streifen geplatteten Bleies: so entsteht auf dem Curcumapapier
schnell ein hochrother Rand um das Goldstück herum, und die ganze
Flache desselben unter dem Goldstücke wird erst hochroth, dann weiß
und völlig farbenlos. Zugleich entsteht auf dem Lackmuspapier ein
rother, dem Goldstück entsprechender, Dlscus. — Legt man umge
kehrt das Curcumapapier auf den Zink, und das Lackmuspapier
unter das Gold, so wird ersteres beinahe gar nicht, wenigstens nicht
in der Mitte gefärbt, und letzteres bekommt einen weißlichblauen
Discus und höchstens an den Ecken einige rothe Flecken. Legt man
oben und unten Fernambuckpapier, so wird das obere blau und
endlich weiß und das untere höher roth als zuvor. Die Flache des
Zinks wird bei diesen Versuchen ohne Schlangenfiguren, zusammen
hangend und gleichförmiger oxydirt. — Am deutlichsten zeigen sich
diese Erscheinungen, wenn man zwischen die gefärbten Papiere meh
rere Blatter weißen Papiers einschiebt, indem dadurch die Wirkun
gen, welche der Zink für sich hervorbringt, in den obern Papieren
unsichtbar, und so von denen, die der Mitwirkung des Goldes zuzu
schreiben sind, getrennt werden.
Die hier unter 8) erwähnten Erscheinungen unterscheiden sich
von denen, welche bei bloßer Anwendung von Zink Statt finden,
auffallend darin s) daß die Färbungen bei weitem schneller vor sich
gehen; ll) daß auf der Zinkfläche die alkalische Färbung beinahe
völlig wegfällt, die saure hingegen eine zusammenhängende Fläche
bildet; wogegen auf bloßem Zink beide Farben in den verschiedenen