Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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scheinbar homogener Metallflachen. 
beide mit nicht zusammenhangenden nassen Papieren einzeln bedeckt, 
nicht anders, als jedes einzeln für sich gewirkt haben würde. ■— 
Auch wenn man zwischen ein Zink- und ein Goldstück übereinander 
liegende Scheiben von Lackmus - und Curcumäpapier mit dazwischen 
liegender weißer Papierscheibe bringt, zeigen sich selten andre Er 
scheinungen, als der Zink für sich giebt. Doch scheint das Gold 
zuweilen vorübergehend in dieser Combination eine schwache alka 
lische Wirkung zu äußern, ohne daß indes; Jager die Bedingun 
gen auszumitteln vermochte, unter welchen dieses gelingt. Auch 
wenn man Zink und Gold abgesondert von einander auf Glas legt, 
und beide mit zusammenhangenden nasten Papieren belegt, bemerkt 
man manchmal auf dem Golde eine schnell vorübergehende starke 
alkalische Färbung, manchmal auch nicht. 
8) Verbindet man Zink und Gold mittelst reagircnder Papiere 
so mit einander, daß sie eine geschlossene Kette bilden, so zeigt sich 
an dem Golde, ganz wie zu erwarten, (weil hier die Wirkung eines 
galvanischen Kreises vorhanden) eine alkalische, an dem Zink eine 
saure Reaction, wie aus folgenden Versuchen erhellt. 
Liegt auf der Zinkplatte eine Scheibe Lackmuspapier, darüber 
eine von weißem und zu oberst eine von Curcumapapier, und über 
dieser eine Goldmünze so, daß der Rand derselben unmittelbar die 
Zinkplatte berührt: oder verbindet man sie mit dieser durch einen 
Streifen geplatteten Bleies: so entsteht auf dem Curcumapapier 
schnell ein hochrother Rand um das Goldstück herum, und die ganze 
Flache desselben unter dem Goldstücke wird erst hochroth, dann weiß 
und völlig farbenlos. Zugleich entsteht auf dem Lackmuspapier ein 
rother, dem Goldstück entsprechender, Dlscus. — Legt man umge 
kehrt das Curcumapapier auf den Zink, und das Lackmuspapier 
unter das Gold, so wird ersteres beinahe gar nicht, wenigstens nicht 
in der Mitte gefärbt, und letzteres bekommt einen weißlichblauen 
Discus und höchstens an den Ecken einige rothe Flecken. Legt man 
oben und unten Fernambuckpapier, so wird das obere blau und 
endlich weiß und das untere höher roth als zuvor. Die Flache des 
Zinks wird bei diesen Versuchen ohne Schlangenfiguren, zusammen 
hangend und gleichförmiger oxydirt. — Am deutlichsten zeigen sich 
diese Erscheinungen, wenn man zwischen die gefärbten Papiere meh 
rere Blatter weißen Papiers einschiebt, indem dadurch die Wirkun 
gen, welche der Zink für sich hervorbringt, in den obern Papieren 
unsichtbar, und so von denen, die der Mitwirkung des Goldes zuzu 
schreiben sind, getrennt werden. 
Die hier unter 8) erwähnten Erscheinungen unterscheiden sich 
von denen, welche bei bloßer Anwendung von Zink Statt finden, 
auffallend darin s) daß die Färbungen bei weitem schneller vor sich 
gehen; ll) daß auf der Zinkfläche die alkalische Färbung beinahe 
völlig wegfällt, die saure hingegen eine zusammenhängende Fläche 
bildet; wogegen auf bloßem Zink beide Farben in den verschiedenen
	        
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