Ketten mit mehr als Einem flüssigen Leiter. 459
vamschen Spannungsreihe steht, und namentlich mit dem Zinn und
Zink am allerftärksten; — doch finden einige Ausnahmen Statt,
indem z. B. das Eisen von alten Metallen die schwächste Span
nung zeigt.
3. Bei allen Graden der Verdünnung des Aetzkali
bleibt doch stets der Alkalipol negativ, der Metallpol positiv, wenig
stens für die erste Zeit nach dem Aufbau der Säule
4. Die elektrische Spannung bleibt dieselbe der Art nach
auch nach mehrern Stunden der Einwirkung des concentrirten
Alkali's auf die Metalle; doch nimmt sie an Stärke immer
mehr ab. Nur das Eisen verändert seine Anfangs negative
Spannung allmälig in die positive.
5. Gegen die conc. Aetznatronlauge verhalten sich alle
Metalle völlig wie gegen conc. Aetzkalilauge, nur ist die Wirkung
etwas schwächer.
B. 6. Eben so wie die ätzenden fixen Alkalien verhält sich die
Aetzammoniackflüssigkeit (von 0,918 sp. Gew.) und die conc.
atzende Kalkmilch mit allen Metallen, nur mit Ausnahme des
Antimonmetalls für das erstere, und des Eisens für das letz
tere, bei deren Anwendung der Metallpol positiv wird
C. 7. Mit der Kali- so wie Ammoniackschwefelleber^'^
wird der Metallpol, welches Metall man auch anwenden mag,
stets negativ, der Schwefelleberpol positiv-f-, die schwächste
* Bei der Verdünnung obiger eonc. Aetzkalilauge mit der Hälfte ihres Ge
wichts Wasser war die Spannung kaum schwächer. Eine solche Säule aus Zink
hatte aber bereits nach 6 Stunden ihre Polarität umgekehrt. Bei der Verdün
nung mit dem 3- bis 4fachcn Gewicht Wasser war sie aber bereits merklich schwä
cher und nahm mit der Verdünnung immer mehr ab, bis endlich bei einer un
endlich starke» Verdünnung alle Säulenwirkung aufhörte. — Uebrigcns versichert
Ritter mit Bestimmtheit, und nach vielfachen Versuchen mit Froschschenkeln
(System der cl. Körper), daß in Säulen aus Zink, verdünnter Kalilauge und
Wasser der Alkalipol stets negativ sey, während er bei conc. Kalilauge (in Ueber
einstimmung mit Pfaff) positiv sey.
** Sieben Abwechselungen von Antimon und Ammoniackflüssigkcit
mit Wasser zeigte» eine höchst schwache positive Spannung. Mit Zink war die
(negative) Wirkung bei Wcitcin am stärksten; Kupfer wirkte kaum halb so stark.
Eisen hatte nur eine äußerst schwache Wirkung. — Die Wirkung der Metalle mit
der Kalkmilch war im Ganze» sehr stark, besonders die Wirkung des Zinns
und Zinks. Die Wirkung dieser beide» Metalle mit der Kalkmilch sank aber
ziemlich schnell, während sich die von Silber längere Zeit hindurch »»geschwächt
erhielt. Eisen, Blei, Wismuth, Antimon wirkte» mit dem, durch Befeuchten
mit Wasser zerfallenen, Kalk stärker, als mit her Kalkmilch. Mit dem nicht bis
zur Eons, eines Breies befeuchteten Kalk wirkte Zink noch wie mit dem trockenen
Kalk positiv. Eisen behauptete seine positive Polarität auch bei der stärksten Ver
dünnung.
*** Die gesättigte Auflösung von schwcfclwasscrsioffs. Ammoniack verhielt sich
völlig wie die Schwefellcbcrlösung, nur war die cl. Spannung mit jenem im
Ganzen stärker.
f Auch Davy fand dieses Resultat. Kupfer ist nach ihm in solchen
Verbindungen wirksamer als Silber, und Silber wirksamer als Blei. (Gilb.
XI. 391.)